Die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Wittenburg St. Bartholomäus (Landkreis Ludwigslust-Parchim) umschließt die Orte: Dreilützow, Bobzin, Harst, Karft, Klein Wolde, Lehsen, Püttelkow, Waschow, Wittenburg, Wölzow und Ziggelmark. Ein Kirchengebäude befindet sich in Wittenburg und eines in Dreilützow.

Alle Jahre wieder …

Sind Sie ein echter Weihnachtsprofi?
Wie viele Weihnachtsbräuche können Sie in einer Minute aufzählen? Zehn – fünfzehn – zwanzig? Zugegeben: Ich habe länger gebraucht, bin aber auch auf einundzwanzig gekommen!


Wenn man Kinder fragt, kommt natürlich als erste Nennung der Weihnachtsmann und Geschenke, bei Erwachsenen der Weihnachtsbaum. Und das sind auch die Traditionen, die heutzutage über die ganze Welt verbreitet sind. Dabei sind sie erst im 18./19. Jh. entstanden. Der immergrüne Weihnachtsbaum, meist Tanne, Fichte oder Kiefer, ist der Mittelpunkt jeder weihnachtsgeschmückten Wohnung und symbolisiert mitten im kalten Winter das Leben. Vereinzelt belegt schon im 16. Jh. bei Feiern der Handwerker-zünfte, eroberte der Baum im 18. Jh. die großbürgerlichen Wohnstuben in Deutschland und dann verbreitete sich dieser Brauch auch über das europäische Ausland und in den USA. Dazu gehört dann auch das festliche Schmücken des Baumes am Mittag des 24.Dezember mit bunten Kugeln, Kerzen, Strohsternen oder auch Lebkuchen und anderen Köstlichkeiten, die später von den Kindern geplündert werden dürfen.

 

Oft werden unter den Baum die Geschenke gelegt, auf die die Kinder so sehnsüchtig bis zur Bescherung warten. Die Gabenbringer – Christkind und Weihnachtsmann – haben im Laufe der Zeit einige Wandlungen durchgemacht. Der eigentliche „global-player“ ist heute der Weihnachtsmann: belastbar, robust, mit Mantel, Bart und Zipfelmütze und gut sichtbar einen großen Sack für viele Geschenke tragend! Schon 1835 hat ihn der Dichter Hoffmann von Fallersleben in seinem berühmten Weihnachtslied besungen „Morgen kommt der Weihnachtsmann…“ und 100 Jahre später erlangte er als Coca-Cola-Werbefigur via USA sein berühmtes rot-weißes Erscheinungsbild. Das Christkind – ursprünglich als Verkörperung des kindlichen Jesus erdacht, gänzlich unsichtbar und transzendent – hat sich aus den luftigen Höhen scheu und leise verzogen und bringt seine Gaben vereinzelt noch im süddeutschen Raum, in Österreich und der Schweiz.

Die Tradition der Geschenke geht übrigens zurück auf den Heiligen Nikolaus, einen wohltätigen Bischof in Kleinasien (3./4. Jh.) sowie auf die Geschenke, welche die Heiligen drei Könige dem Jesuskind an der Krippe überbrachten. Und damit sind wir beim eigentlichen Kern vom Weihnachtsfest: Wir feiern doch die Geburt Jesu! Dazu gehört das Krippenspiel im Gottesdienst sowie das Aufstellen einer Weihnachtskrippe. Das ist in der Tat der älteste Weihnachtsbrauch: Das Kindl- oder Kindleinwiegen fand schon im 13.Jh. statt. Aber auch hier gibt es unterschiedliche Ausprägungen. Bei einigen Familien steht bereits zu Beginn der Adventszeit eine voll eingerichtete Krippe, bei anderen gibt es zunächst einen leeren Stall und davor befinden sich Maria und Josef auf dem Weg und bewegen sich in 24 Tagen langsam auf die Herberge zu; das Jesuskind wird dann auch erst am 25.12. in die Krippe gelegt und auf die Könige wird dann noch bis zum Dreikönigstag (6.1.) gewartet. Diese Variante passt dazu, dass in manchen Familien – wie auch im angelsächsischen Raum – die Bescherung erst am 25.12. stattfindet.
Aber viele Bräuche werden auch schon vor Weihnachten zelebriert, in der Adventszeit! Nicht wegzudenken ist der Adventskranz. Er dient dazu, das Voranschreiten der Zeit bis zum Fest sinnlich erfahrbar zu machen: Das nach und nach zunehmende Licht der vier Kerzen ist Sinnbild für die bevorstehende Geburt Christi („Ich bin das Licht der Welt:“). Erfunden wurde der Adventskranz in der Mitte des 19. Jh.s vom Theologen und Pädagogen Johann Hinrich Wichern in Hamburg. Ab 1860 etwa wurde der zunächst einfache Holzkranz mit Tannengrün geschmückt und fand Eingang in die privaten Wohnstuben.
Für die Kinder wurde etwa zur gleichen Zeit – zunächst in einzelnen protestantischen Familien – ein Adventskalender entwickelt. Waren es anfangs selbstgestaltete Abzählbildchen, kamen mit Beginn des 20. Jh.s bedruckte Pappkalender mit 24 Türchen auf den Markt und schon 1926 gab es die ersten mit Süßigkeiten gefüllten Kalender. Dieses Konzept war absolut erfolgreich und so etablierte sich der Adventskalender nach dem Krieg auch in vielen christlichen Ländern auf der ganzen Welt.

Und noch eine Tradition wurde speziell für die Kinder entwickelt: der Wunschzettel, an dem sich der Weihnachtsmann oder das Christkind bezüglich der Geschenke orientieren sollen!
Es ist nicht genau überliefert, wie lange das schriftliche Verfassen eines Wunschzettels schon Tradition hat. Bekannt ist, dass die Kinder in früheren Jahrhunderten dazu angehalten wurden, Weihnachtsbriefe mit Dank- und Segenswünschen an Eltern, Großeltern und Paten zu schreiben, durchaus auch mit dem Ziel, ihre Eltern als Vermittler zu Weihnachtsmann und Christkind einzusetzen. Heutzutage werden die Wunschzettel am Nikolausabend in die blank geputzten Stiefel gesteckt, vom Nikolaus eingesammelt und dem Weihnachtsmann übermittelt. Schnell wurde dieser Brauch kommerzialisiert. Inzwischen gibt es offizielle Weihnachtspostfilialen und „Wunschzettel-briefkästen“ in Kaufhäusern … Ob die aufgelisteten Wünsche allerdings erfüllt werden, lässt sich nicht feststellen …
Sie merken schon, wir haben erst 14 Bräuche aufgezählt und der Text sprengt das Format! Vielleicht forschen Sie auf eigene Faust noch weiter! Es bleiben noch folgende Stichworte:
Weihnachtsplätzchen, Weihnachtsessen, Weihnachtsmärkte, Weihnachtsgurke, Weihnachtssingen, Mistelzweig, Barbarazweig …
Ich wünsche Ihnen allen eine freudige Adventszeit und gesegnete Weihnachten!
Angelika Korb-Lorenzen

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Heiliger Abend, Ökumenische Christvesper im St. Hedwig-Heim

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Heiliger Abend, Christvesper

24.12.2024  ·  14:00 Uhr
  • Kirche Dreilützow
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