Kirche Alt Schwerin - die Geschichtliche

Noch ehe von der Kirche als Gebäude die Rede ist, werden in der Geschichte ihre Geistlichen benannt: Pleban Ludolf Elers und Vikar Albertus Faber waren um 1375 die ersten in Alt Schwerin. Die Bauleute der Kirche scheinen dagegen früh Probleme gehabt zu haben. Denn an den Wänden finden sich Schildbögen, die nie ein Gewölbe trugen. Wahrscheinlich war das Schiff einfach zu breit angelegt. Die Lösung dürfte in einer Flachdecke bestanden haben, die von einem Mittelbalken auf Ständern gestützt wurde.

Erst etwa 100 Jahre nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche wieder aufgebaut – initiiert durch die v. Wangelin. Die heutige Deckenkonstruktion stammt wohl aus noch späterer Zeit, aus dem 19. Jahrhundert: sechs Ständer tragen die Querbalken und Deckenbretter. 2014 wurde alles erneuert.

Ein schlichter Raum prägt die Kirche, aus der in den 1950er Jahren alle barocken Gestaltungen, wie z.B. der Kanzelaltar entfernt wurden. Die neuen Prinzipalien stammen von Wilhelm Mangelsdorf, Schwerin. Ebenfalls in diesen Jahren entstand eine Winterkirche unter der Empore.

Sehenswert sind die mit Kreuzigungsdarstellung und Wappen verzierten Steinsärge in der nördlich angebauten Grabkapelle und weitere Grabplatten, die sich heute im Kirchenraum befinden. Sie spiegeln, weit zurückreichend, einen Teil der Dorfgeschichte wider. Die Glocke allerdings reicht noch weiter zurück – sie läutet hier seit 1584.

Der Altarraum bietet viel Platz – auch für Orchester, Chöre und Bands.

 

Wichtige Erneuerungen der jüngeren Zeit:

  • 2005 Einbau von Sanitäranlage und Teeküche
  • 2014 Instandsetzung von Dach und Dachstuhl
  • 2016/17 Restaurierung der Wappentafeln und eines Fundstücks des barocken Taufständers von 1699
  • 2016/17 Erneuerung und Wiederherstellung der Friese-III-Orgel
  • 2020 Farbliche Neugestaltung des Innenraums, neue Beleuchtung