Jahreslosung 2024

"Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe"
(1. Korinther 16,14)

Leseandacht Aktuell

Hört Gott immer mein persönliches Gebet?

 

Liebe Lesende!

 

Wie werden Sie diese Frage beantworten?

Wenn ich ehrlich bin, „JA!, ich habe schon erlebt, wie Gott meine Gebete erhört hat. Doch meistens sage ich IHM dann „Danke“ und selten gebe ich das Erlebte als Ermutigung weiter.

Meistens spreche ich eher dann darüber, wenn sich das Gefühl einstellt: Jetzt bete ich schon so lange, aber es scheint nicht bei Gott angekommen zu sein, er hört es nicht und er ändert nichts!

Soll ich da überhaupt weiterbeten?

 

So ein persönliches Gebetsanliegen möchte ich heute mit Ihnen teilen:

Ich habe einen Sohn, der seit Jahren krank ist. Aus dem lebensfrohen Kind ist ein ernster bedrückter junger Mann geworden.

Die Krankheit ist nicht sichtbar, aber sie ist da. Das macht es oft noch schlimmer.

Sie beendet Lebensträume, sie belastet Beziehungen, sie engt oft ein. Er muss gefährliche Medikamente nehmen. Es vergeht kein Tag, an dem ich Gott nicht bitte, dass ER meinen Sohn heilt. Aber, er ist immer noch krank.

- Da komme ich ins Zweifeln:

Was ist denn mit den Aussagen in der Bibel, wo Eltern Jesus bitten, ihr Kind zu heilen? Und Jesus hilft!

Ich wäre auch sofort hingegangen damals, denke ich dann.

Dann fällt mir ein: Stopp! Jesus ist ja auch für mich da und nur ein Gebet weit weg! Und ich falte meine Hände… . Seit Jahren, jeden Tag!   -  Aber mein Sohn ist immer noch krank!

- Liegt es daran, dass mir der Glaube fehlt?

Jesus hat doch gesagt: „Alles was ihr bittet im Gebet, so ihr glaubt, werdet ihr es empfangen.“ (Markus 11,24)

Und ich möchte rufen wie der Vater des todkranken Kindes (Markus 9,24):

„Ich glaube, hilf meinem Unglauben!“

Ole Hallesby schrieb in seinem wunderbaren Buch „Vom Beten“ einen Satz, den ich mir gemerkt habe und der mich tröstet und mich ermutigt: Wenn einer sich aufmacht und zu Jesus geht im Gebet, hat er genug Glauben.

- Dann denke ich an Paulus.

Im 1. Korintherbrief schreibt er davon, dass er ein dramatisches Leiden hat, das ihn sehr quält. Und er hat oft gebetet, dass der HERR ihm das von ihm nimmt. Aber die Antwort ist „NEIN! Lass Dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Meine Gnade genügt.“ 

Paulus hat das in seinem Leben wunderbar erfahren.

Gott hat ihn trotz seiner Schwachheit so besonders gemacht und gebraucht. Ohne ihn hätten wir vermutlich nichts vom Evangelium erfahren.

Auch ich habe schon Gottes Gnade erfahren wegen meines kranken Jungen.

Es macht mich dankbar, dass er trotzdem einen Beruf erlernen konnte und jeden Tag zur Arbeit geht. Es ist Gott zu verdanken, dass es eine medikamentöse Behandlung gibt und einen Arzt. Es ist wunderbar, dass er in unserer Nähe leben kann und wir ihn unterstützen können….

Doch: Es gibt unzählige Gründe, Gott zu danken, dass er so gnädig ist.

Trotzdem bete ich weiter: Herr, mach ihn gesund!

 

- Neulich las ich im Alten Testament die Geschichte von Daniel.

Er kam mit 15 Jahren in die Gefangenschaft nach Babylon. Siebzig Jahre später darf er erleben, dass alle, die zum Volk Israel gehören, zurück in die zerstörte Heimat kehren dürfen und die königliche Erlaubnis haben, Jerusalem und den Tempel wieder aufzubauen. Und das soll gelingen? Bei der mickrigen Ausgangslage?

Daniel betet, darin ist er geübt: Herr, was wird aus meinem Volk? Wirst Du es segnen? Wird es eine Zukunft für sie geben? Was ist die Zukunft?

Und dann passiert - erst einmal NICHTS! Keine Antwort.

Daniel betet weiter.  Es vergehen Wochen.

Doch dann erscheint ihm ein Bote Gottes, oder ist es Jesus selbst, und bringt ihm Antwort: Daniel, du Vielgeliebter! Dein Gebet wurde erhört. Schon am ersten Tag wurde es erhört. Aber ich wurde aufgehalten. Der Engel von Persien (Iran) hat gegen mich gekämpft. Da kam mir Michael, der dein Volk Israel vertritt, zur Hilfe. Jetzt bin ich da, um Dir Antwort zu geben (nach Daniel, Kap. 10).

Das berührt mich zutiefst.

 

Auch ich bin vielgeliebt bei Gott, denn ich bin Sein Kind. Ich glaube an Jesus Christus, der für meine Schuld am Kreuz bezahlt hat - deshalb bin ich eine Vielgeliebte.

Und ich darf wissen: Mein Gebet wird gehört. Immer. Vom ersten Tag an.

Dass mein Sohn diese Krankheit hat, liegt in Gottes Ratschluss. Er hat einen

guten Plan. Auch für das Leben meiner Kinder. Und ich weiß, auch wenn es so aussieht, als ob die Gebetserhörung sich verspätet, Gott kommt immer rechtzeitig. Zu Seiner Zeit wird ER das Richtige tun.

Jesus sagt: „Ich will Dich nicht verlassen, noch versäumen. (Hebr. 13,6)

Daran halte ich mich fest und bete weiter.

 

Herzlich, Ihre Barbara Kuchel-Müller und Katharina Seuffert

 

(Bilder lizenzfrei von Pixabay.com/de)


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