Jahreslosung 2024
"Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe"
(1. Korinther 16,14)
Leseandacht AktuellSiehe: Das ist Gottes Lamm
Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, auf dass er die, die unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Kindschaft empfingen. (Galater 4,4)
Der Befehl zur Steuerschätzung traf Joseph und Maria zu einer denkbar ungünstigen Zeit. Maria war hochschwanger!
Nun musste also Joseph mit der hochschwangeren Maria etwa drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin, wenn man sich mal so modern ausdrücken will, nach Bethlehem reisen.
Und jetzt an euch, liebe Mütter, könnt ihr euch an eure erste Schwangerschaft erinnern?
Ich, Barbara, kann mich sehr gut erinnern. Wie war man aufgeregt. Hoffentlich kam man nicht zu früh oder zu spät, oder das Kind käme auf dem Beifahrersitz….
Bei mir gab es den einen oder anderen Fehlalarm wegen ein paar heftiger Vorwehen. Und wenn man dann fast atemlos im Krankenhaus ankam hieß es: „Ach, Sie haben noch Zeit.“ Ein Arzt, der meine Enttäuschung sah, als die Wehen abebbten, meinte: „Dann fahren Sie mit ihrem Mann doch eine holprigen Waldweg rauf und runter, dann kommen die Wehen bestimmt zurück.“
Sie haben da sicher ihre eigene Geschichte zu erzählen. Aufregung und Anspannung gehören dazu, besonders, wenn es die erste Geburt ist.
130 km liegt Bethlehem bei Jerusalem von Nazareth entfernt. Die Straßen waren nicht asphaltiert und es ging bergauf, bergab über Geröll und durch Schlamm. Springfluten, Regengüsse und Hitze sind hier nicht selten.
Nachts suchten Maria und Joseph vermutlich Schutz in Ställen und Unterständen, denn reich waren sie nicht, und nicht in jedem Ort gab es Herbergen. Vielleicht haben sie einen Esel dabei gehabt. Aber mal ehrlich: Hochschwanger auf einem wackelnden und hoppelnden Esel mit einem Bauch so dick wie eine riesige Wassermelone.
Man stelle sich vor, Maria hätte plötzlich gesagt: „Huch, mir ist gerade die Fruchtblase geplatzt, das Kind kommt hier mitten auf dem Weg.“
Ist es nicht ein Wunder und Gottes Bewahrung, dass dies nicht passierte? Denn der Messias sollte in Bethlehem geboren werden. Damit erfüllte Gott, was Micha und Jesaja in seinem Auftrag prophezeit hatten:
Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Tausenden in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist. (Micha 5,1) und
Es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen.(Jesaja11,1).
Isai war der Vater von König David. David arbeitete in Bethlehem als Schafhirte, bevor Gott ihn zum König salben ließ.(1.Samuel 16,11-13)
Man kann sich gut vorstellen, dass David hier gedichtet hat: Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln…. (Psalm 23)
Bethlehem liegt 8 - 10 km von Jerusalem entfernt. Hier wurden die Schafe gehalten, deren Lämmer für die Opfer im Tempel in Jerusalem bestimmt waren.
Es mussten makellose, gesunde Tiere sein. Sie mussten koscher sein. Zu jedem hohen Feiertag kamen die Priester des Tempels und stiegen auf einen der Türme.
Man kann heute noch die Überreste des Turms von Migdal Eder erkennen. Von dort hatten sie Überblick über die Schafe und wählten die Opferlämmer aus. Diese wurden dann abgesondert und für den Transport in je eine Krippe gelegt und mit Windeln umwickelt, damit sie sich keine Verletzung zuzögen auf dem Weg zum Tempel.
Ole Hallesby schrieb in seinem wunderbaren Buch „Vom Beten“ einen Satz, den ich mir gemerkt habe und der mich tröstet und mich ermutigt: Wenn einer sich aufmacht und zu Jesus geht im Gebet, hat er genug Glauben.
Stellen Sie sich vor, was die Hirten in jener Nacht sahen, als sie in Bethlehem das Kind fanden in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend. So wie der Engel des Herrn es verkündigt hatte.( Lukas2). Ob nicht der ein oder andere dachte, dass das Kind aussah wie eines ihrer Passahlämmer?
Johannes der Täufer spricht es später aus, als er auf Jesus zeigt und sagt: Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt.(Johannes 1,29).
Und Jesaja wies schon 700 Jahre vorher darauf hin:
Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen.
Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.
Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg.
Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn.
Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf.( Jesaja 53,5-7)
Die Evangelisten berichten davon, dass Jesus an dem Tag zu der Stunde starb, als das Schofarhorn mittags um drei ertönte. Damit wurde angekündigt, dass im Tempel die Passalämmer zum Opfer für die Sünden geschlachtet wurden, wie es das Gesetz des Mose vorschreibt. Zu dieser Stunde rief Jesus: Es ist vollbracht! Und starb für unsere Schuld!
Wie wunderbar erfüllt Gott, was er durch die Propheten angekündigt hat.
Mich macht das froh. Denn es zeigt mir. Gott hatte schon von Anbeginn an alles bis zum letzten Strohhalm geplant.
Auch für mich.
Daran möchte ich festhalten.
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