Neues Leben im AlterKurzgeschichten

Gott lasse Sein Angesicht leuchten

Liebe Lesende,

 

„Gott lasse Sein Angesicht leuchten über Dir!“, so heißt es in dem Segenswunsch, der in jedem Gottesdienst der Gemeinde zugesprochen wird.

Wenn auf der Bühne der Lichtspot auf eine bestimmte Person gerichtet wird, weiß der Zuschauer, nun kommt etwas Wichtiges. Der Lichtstrahl lenkt unsere Aufmerksamkeit dorthin, - er fokussiert uns.

 

Der Segenswunsch kann so verstanden werden: Gott wendet sich DIR zu, Seine ganze Aufmerksamkeit und Liebe gilt Dir! Du stehst in Seinem Licht! Du bist in Seinen Augen etwas ganz Besonderes!

Der Bericht im Alten Testament erzählt von Moses, der vierzig Tage und vierzig Nächte in Gottes Gegenwart war und von ihm die 10 Gebote empfing. Diese intensive Zeit mit Gott hat ihn verändert, das sahen alle. „Die Haut seines Angesichts glänzte“.

 

Ich weiß nicht, ob Sie solche intensiven Erfahrungen kennen, die einen ganz erfüllen, so dass man eigentlich nichts mehr darüber hinaus braucht. Und wenn man danach in seinen alltäglichen Rhythmus zurückkehrt, dann spüren Menschen, dass da etwas gewesen sein muss.
Wer erfüllt ist, der will diese wunderbare Erfahrung auch gerne weitergeben.

 

Bei Mose war das nun so intensiv gewesen, dass sich die Israeliten und sogar seine engsten Vertrauten fürchteten. Sie spürten, hier ist jemand Gott nahe. Mose ruft seine Mitstreiter zu sich, alle Verantwortlichen müssen ja hören, was er ihnen mitteilen will. Und nachdem sie mit ihm gesprochen haben, ist er ihnen wieder menschlich nahe, so dass sich auch alle anderen nicht mehr vor ihm fürchten müssen.

 

Mose möchte sich die intensive Begegnung mit Gott gerne bewahren. Menschlich verständlich. Doch wie kann ich das, was mir so unter die Haut geht, bewahren? Mose findet für sich die Lösung, dass er sein Angesicht verhüllt mit einer Decke. Nur, wenn er mit Gott spricht, tut er sie vom Gesicht runter, oder wenn er den Menschen etwas auszurichten hat. Sie erkennen dann, das Er immer noch eng mit Gott verbunden ist und im Auftrag Gottes redet. Der Gebetsschal der jüdischen Gläubigen erinnert bis heute daran.

 

Nach dem Weihnachtsfestes möchte uns dieser Bericht daran erinnern, wie kostbar es ist, dass wir durch Jesus Gott so unmittelbar begegnen können.

 

Jesus sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Joh.8,12) und „Wer mich sieht, der sieht den Vater“ (Joh.14,9)

Das ist das kostbare Geschenk Gottes an uns, das wir am Christfest bedenken und Heilig Abend feiern.
Und immer wieder bestätigen Menschen, dass die persönliche Begegnung mit Jesus ihnen unter die Haut gegangen ist und sie für immer in bester Weise verändert hat.

 

Manche Menschen können Gottes Geschenk einfach nicht erkennen. Sie sehen in Jesus einen Menschen, der elend am Kreuz gescheitert ist. Sie können nicht erkennen, wie weit Gott hier in seiner Liebe geht.

 

Selbst als Menschen, die glauben, haben wir so oft die Empfindung, dass Gott sich verbirgt, oder dass wir nicht zu ihm durchdringen können. Es ist wie eine Decke, die über uns liegt. Doch das Licht ist nicht verloschen, auch wenn wir es nicht immer sehen. Dann sollen wir im Vertrauen leben. Gottes Zusagen gelten und durch Jesus hat er das persönlich bekräftigt.

 

Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunkeln Wort; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich's stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. 13Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ (1.Kor.13,12)

 

Möge Gottes Licht auch in dunklen Zeiten immer wieder zu uns durchdringen!

 

Herzlich Ihre Katharina Seuffert

(Alle Bilder, soweit nicht anders gekennzeichnet, wurden mit KI erzeugt oder stammen von Pixabay.com zur kostenlose Nutzung unter der Pixabay-Inhaltslizenz)