Ev.-Luth. Kirchengemeinde Alt Meteln-Cramon-Groß TrebbowKirche Alt Meteln
Die Dorfkirche zu Alt Meteln wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. Der gotische Backsteinbau steht im Süden der von der Ringstraße umschlossenen Fläche, innerhalb des alten Friedhofs. Die teilweise gut erhaltene Kirchhofsmauer und der außerhalb der Kirche befindliche Glockenstuhl prägen maßgeblich das Bild des Dorfes mit heute rund 1.400 Einwohnern mit.
Als „Kirchdorf“ hatte Alt Meteln ( 1284 erstmalig urkundlich erwähnt) bereits in der Vergangenheit eine große Bedeutung für das Umland. Straßen führten aus dem Dorf in alle Himmelsrichtungen. Sie verbinden die strahlenförmig um Alt Meteln liegenden Ortsteile Hof Meteln, Neu Meteln, Moltenow, Grevenhagen und Alt Meteln Ausbau mit dem Hauptdorf und führen weiter nach Schwerin, Grevesmühlen oder Wismar.
Am 6. Dezember 1284 nahm der Graf von Schwerin das Dorf vom Bischof zu Lehen. Ob zu dieser Zeit bereits eine Kirche in Alt Meteln gestanden hat oder ob diese mit dem heutigen Bau identisch ist, lässt sich nicht sagen.
Die Kirche ist ein gotischer Backsteinbau mit Strebepfeilern versehen, was auf ein geplantes oder ehemals vorhandenes Gewölbe hinweisen kann. Innen ist die Kirche jedoch flach gedeckt. Die Außenwände des glatt abschließenden Chores weisen eine Abwechslung von glasierten und nichtglasierten Ziegelschichten auf. Oben auf dem Dach befindet sich ein Stromschichtfries. Am Kirchschiffgiebel zum Chor findet sich aber auch Fachwerkarbeit. Am Giebel sind drei spitzbogige Blenden, die erneuert und nicht mehr ursprünglich sind. Die Laibung des Portals zeigt derbe und breit abgefaste Kanten, das Portal auf der Südseite hat feiner ausgebildete Profilierungen. Am Westgiebel weist das Mauerwerk auf einen geplanten oder möglicherweise sogar einst vorhandenen Kirchturm hin.
Statt des Turmes gibt es heute auf der Westseite einen freistehenden Glockenstuhl, der drei Glocken trägt. Er wurde 1995 saniert, zeigt aber bereits wieder deutliche Schäden. Von den ursprünglichen Glocken (vol Schlie) ist nur noch die Älteste vorhanden mit der Inschrift: „+ Chatarine * mihi * nomen * perdulce * dicatur * anno dni * m* u* rui*“. (Katharina heiße ich, lieblich klinge ich) Sie stammt aus dem Jahr 1516, also aus vorreformatorischer Zeit. Sie ist mit dem Bild der heiligen Katharina und mit einem Tartschenschilde ( 115 Zentimeter hohe und 60 Zentimeterbreite Schilde der Fußtruppen) verziert, der mit einem nach rechts schauenden Adlerkopf als Wappenbild gefüllt ist. Möglicherweise ist das ein Hinweis, dass die Kirche der heiligen Katharina geweiht war. Die beiden größeren Glocken wurden 1941 erfasst und eingeschmolzen. Eine große, 120 Zentimeter im Durchmesser, am 4. April 1663 von Andreas Wulf gegossen, das war zu Zeiten des Pastors Johann Gruntz. Eine mittlere, 110 Zentimeter im Durchmesser, von Otto Erhard Meyer 1750 in Rostock gegossen, das war zu Zeiten von Pastor Magister Stapel.
Durch die Anstrengungen von Pastor Behm erhielt die Gemeinde 1956 zwei neue Glocken aus Stahl. Die Kosten wurden durch Spenden der Gemeinde gedeckt.
Die Innenausstattung der Kirche zu Alt Meteln ist stimmig vom Holzgestühl, der Kanzel, Empore und der Altarwand im neogotischen Stil geprägt. In einem Visitationsprotokoll des Jahres 1705 wird ein zweiflügliger Altar beschrieben, über den das Licht des Ostfensters beim Morgengottesdienst auf das Kruzifix des Altar-Tisches fiel.
Von 1880 an gab es eine tiefgreifende Umgestaltung der Kirche, besonders initiiert durch die Frau des damaligen Pastors Schliemann. So wurde wahrscheinlich vor die bestehende Wand eine zweite, schlichte, glatte gesetzt. Eventuelle Ausmalungen früherer Zeiten (Weihekreuze u.ä.) sind nun dahinter verborgen. Altar, Kanzel, Taufstein, Orgelprospekt und Gestühl sind nun neugotischen Stils des 19. Jahrhunderts. Den Altar schmückt eine Kopie nach dem Krucificus des Anton von Dyck, kopiert von Bertha Albin. (Original: Christ on the Cross – Oil on canvas, Sint-Jacobskerk, Antwerp) Den Abschluss der damaligen Renovierung bildete der Aufbau der Orgel des namhaften Schweriner Orgelbaumeisters Friese III (1827 – 1896) im Jahr 1885 als sein 80. oder 84. Instrument. Im Jahr 2012 wurde das Instrument umfassen gereinigt und restauriert. Die Kosten von 16.000 Euro wurden zu je einem Drittel vom Landesamt für Denkmalpflege und der Landeskirche unterstützt. Die ursprünglichen Zinnpfeifen waren 1917 für die Finanzierung des Krieges entnommen und durch Zinkpfeifen ersetzt worden. Mit der Restauration wurden die Pfeifen bronziert.
Vom alten Inventar sind nur die Altarleuchter, die Abendmahlsgeräte und der alte Taufstein geblieben. Der Taufstein wurde übrigens 1980 unter großen Steinen auf dem ehemaligen Parkplatz am Pfarrhaus entdeckt.
Das Gesamtbild der Kirche zu Alt Meteln ist schlicht. Dennoch ist einige Symbolik zu entdecken. Über dem Altarbild ist ein dreiblättriges Kleeblatt als Hinweis auf die göttliche Trinität zu sehen. (vgl. Symbolik in Irland) Im Unterschied dazu enthält die Kanzel eine Reihe von vierblättrigen Kleeblättern. (Die vier Evangelisten ?) Das Altarbild selbst befindet sich innerhalb der Altarwand in dreifacher Gliederung hervorgehoben, nicht dargestellt aber als Feld vorhanden, die beiden Schächer zur Rechten und zur Linken.
Die Kirchengemeinde ist stets bemüht, weitere bauliche Bestandteile zu retten und wieder herzustellen. So ist die alte Inschrift über dem Südportal wieder neu entstanden: „Wie lieblich sind deine Wohnungen Herr Zebaoth“. Ein Triumphkreuz und Reste eines Corpus Jesu wurden restauriert und haben ihren Platz an der linken Wand der Kirche gefunden.
Das zur Alt Metelner Kirche gehörende Pfarrhaus ist seit vielen Jahren Residenz des Pastors der mittlerweile fünf Kirchen umfassenden Gemeinde. Die restaurierte, winterfeste und gut ausgestattete Pfarrscheune bietet der Gemeinde viele geistliche und kulturelle Aktivitäten.