Du bist ein Gott, der mich sieht – so lautet die Jahreslosung, die uns durch dieses Jahr begleiten soll.

Liebe Gemeinde, liebe Gäste,

die Geschichte hinter unserer Jahreslosung ist die: Abraham kann zunächst mi seiner Frau Sara keine Kinder bekommen. Also schickt Sara ihn zur Sklavin Hagar, damit ein Kind die Familienlinie fortsetzt. Als Hagar dann tatsächlich schwanger wird, demütigt Sara ihre Sklavin so sehr, dass Hagar in die Wüste flieht. Sie kommt an einen Brunnen und ruht sich erschöpft aus. Das Herz schlägt ihr bis an den Hals. Da erscheint ihr ein Engel und spricht ihr gut zu: Geh wieder zurück. Hab keine Angst. Du wirst einen Sohn zur Welt bringen. Er soll Ismael heißen. Er soll viele Nachkommen haben. Der Herr hat dein Elend erhört.Das sagt ein Engel zu Hagar. Daraufhin fasst sie wieder Mut und sagt eben diese Worte: Du bist ein Gott, der mich sieht. 

Eine merkwürdige Geschichte, die aus der Zeit gefallen ist. Sie passt nicht in unsre Zeit, in der wir versuchen, anders miteinander umzugehen.

Aber dass da ein Engel ist und Hagar gut zuspricht, daran bleibe ich hängen. Er gibt ihr inmitten der dunkelsten Stunde ihres Lebensdas Gefühl: Du bist ein Gott, der mich siehtmit meinen Sorgen, mit meinen Nöten, mit meinen Verletzungen und Kränkungen, die ich im Leben erfahren muss. Gott sieht sie durch den Engel an und das richtet sie wieder auf. Das gibt ihr ihre Würde wieder und sie kann ins Leben zurückkehren.

Nicht gesehen zu sein, kann demütigen. Nicht wahrgenommen zu werden mit dem, was man einbringt, kann verletzten.

An der Geschichte mit Hagar lernen wir, was es heißt, wenn wir einander sehen. Dann richten Menschen sich auf. Wenn wir einander wertschätzen, dann sind wir gestärkt. Wenn wir einander mit ganzem Ernst wahrnehmen, werdenwir Mensch. Dann hellt sich das Dunkle auf. Dann kommen wir wieder in den aufrechten Gang.

Du bist ein Gott, der mich sieht – aus dieser Gewissheit lasst uns versuchen, zu leben in diesem Jahr. Und diese Engel sind nötig in dieser Welt, durch die Gott die Menschen ansieht. Und die sagen: Was du tust, das ist gut und wichtig. Das ist heilsam für alle.

Herzliche Grüße

Ihr Pastor Markus Seefeld

Liebe Leserinnen und Leser,

mit der Jahreslosung und unseren Gedanken dazu begrüßen wir Sie auf unserer Internetseite. Wir – das sind rund 1.200 Christen unserer Kirchengemeinde Alt Meteln–Cramon–Groß Trebbow. Am 1. Januar 2014 haben wir uns aus den bislang drei selbständigen Kirchengemeinden zusammen geschlossen. Zuvor gab es bereits zwei Zusammenschlüsse. So gehörten die Kirchengemeinden Zickhusen und Alt Meteln schon zusammen und die Kirchengemeinden Groß Trebbow und Kirch Stück. Sie sehen, unsere heutige Kirchengemeinde ist über viele Dörfer nördlich von Schwerin verteilt und besitzt fünf Kirchen. In Zickhusen, an der Bundesstraße 105 zwischen Schwerin und Wismar, steht die jüngste, 1827 fertig gestellt. An derselben Straße,  nur deutlich näher an Schwerin, die älteste Kirche: bereits Ende des 13. Jahrhunderts wurde der Bau in Kirch Stück bewerkstelligt. Cramon bekam im 14. Jahrhundert seine Johanniter-Kirche, Alt Meteln vermutlich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, Groß Trebbow baute sein Gotteshaus im 15. Jahrhundert. Unsere vier Fördervereine haben also alle Hände voll zu tun und unterstützen uns sehr gut beim Erhalt der Gotteshäuser und historischen Pfarranlagen, wie der in Cramon. Ganz besonders am Herzen liegt uns derzeit unser ältestes Gotteshaus in Kirch Stück. Es soll in den kommenden Jahren wieder in alter Schönheit entstehen und zugleich der Pflege der plattdeutschen Sprache dienen. Schon jetzt gibt es dort Gottesdienste „up platt“. Darum bemüht sich unser Kirchenältester Jürgen Hansen sehr – auch mit einem Förderverein.  Die Hörer von NDR 1- Radio MV kennen Jürgen Hansen mit seinen plattdeutschen Morgenandachten.
Im Zusammenhang mit der Dokumentation unserer Kirchen und der Gestaltung dieser Seiten danken wir besonders dem Schweriner Kameramann Dirk Bethage, Mitglied des Fördervereins "Kirche und Pfarrhofensemble Cramon e.V., für die vielen professionellen Fotos, die er uns unentgeldlich zur Verfügung gestellt hat. Die Luftaufnahmen stammen von dem Dalberger Hobby-Piloten Wolfgang Voß. Auch ihm vielen Dank.

Ihr Stefan Sieler, Vorsitzender des Kirchengemeinderates