Ev.-Luth. Kirchengemeinde Alt Meteln-Cramon-Groß TrebbowKirche Kirch Stück - offene Kirche
Die Kirche St. Georg zu Kirch Stück ist eine offene Kirche. Sie ist - wie viele andere Kirchen in Mecklenburg und Vorpommern - ein Ort zum Verweilen, zur Ruhe und zur Spiritualität.
Ihre Gründung fällt in die Zeit der Erbauung des Schweriner Doms (13. Jh.). Jedoch bereits für das Jahr 1173, und somit für die Zeit von Bischof Berno, der der erste Bischof in Mecklenburg war, ist für Kirch Stück ein Pastor namens Bernardus de Stuke nachgewiesen (Lisch 1841, 86-87), Bei SCHLIE, 1898, S. 631 bis 635 heißt es: um 1217 soll in der Kirche „St. Georg in besonderen Ehren gehalten“ worden sein.
Die Kirche, ein einschiffiger Ziegelbau, besteht aus dem glatt abschließenden gewölbten älteren Chor, an dem sich noch das romanische Lisenensystem bemerkbar macht, und aus dem vor ca. 150 Jahren neu gebauten, mit einer Holzdecke überspannten Schiff. Sämtliche Fenster sind spitzbogig geschlossen, gemeinsam ist beiden Teilen ein äußerer Stromschicht-Fries in doppelter Reihe am Schiff, in einfacher Reihe am Chor. Zu beachten ist auch der Schmuck glasierter Ziegel an der Pforte auf der Südseite des Chors. Der im Westen vorgebaute Turm der Kirche ist zweistöckig und trägt ein abgewalmtes Satteldach. Am Turm herrscht der polnische, am älteren Chor der wendische Verband (aus Schlie: Kunst- und Geschichts-Denkmäler Mecklenburgs, d.A.). Die Kirche zu Kirch Stück ist keine Patronatskirche.
Die Kirche liegt direkt an der Bundesstraße 106, der Verbindungsstraße zwischen der Landeshauptstadt Schwerin und der Hansestadt Wismar, oberhalb des Kirch Stücker Sees auf der einen und des Barner Stücker Sees auf der anderen Seite.
Mit der Gründung des Fördervereins im Jahre 2012 setzte auch die Bautätigkeit in und an unserer Kirche ein. Zunächst konnte die historisch sehr wertvolle Georgenglocke restauriert werden. Leider musste die Kirchengemeinde mit der Aufhängung lange warten, weil sich herausstellte, dass der aus dem 15. Jahrhundert stammende Glockenstuhl in Teilen erneuert werden musste. Am 30. Juni 2013 war es dann soweit. Die Glocke konnte nach über drei Jahren wieder läuten. Der Förderverein finanzierte eine elektrische Läuteanlage, sodass die Glocke jetzt jeden Abend um 18.00 Uhr erklingt. Die Erneuerung der zwölf Schallluken schloss diesen Bauabschnitt ab.
Das neue Nutzungskonzept machte es notwendig, im Bereich des Turmes einen beheizbaren Versammlungsraum, eine Toilette und eine Teeküche einzubauen. In diesem Zusammenhang wurde der Eingangsbereich behindertenfreundlich abgesenkt, sodass Eingang, Versammlungsraum und Kirchenschiff ein Niveau haben. Dieser Bauabschnitt konnte 2016 abgeschlossen werden.
In den Jahren 2014 bis 2016 wurden die Dächer und Fassaden des Turms (2014), des Kirchenschiffs (2015) und des Chors (2016) saniert. 2017 folgte dann die Innensanierung von Kirchenschiff und Chor. 2014 wurde der Altar restauriert. Die Sicherheitsverglasung der beiden historischen Bleiglasfenster wurde 2015 erneuert; am 5. November 2017 konnte die sanierte Kirche dann wieder in Betrieb genommen werden. In den Jahren 2018 - 2019 wurde die "Börger"- Orgel restauriert und seit dem 23. Juni 2019 erklingt sie wieder in alter Frische.
All diese Maßnahmen haben bislang 910.000 € gekostet.
Kirchengemeinde und Förderverein betreiben seit 2012 gemeinsam das Plattdeutsches kirchliches Zentrum. In der Kirche St. Georg wird der niederdeutschen Sprache ein besonderer Raum gegeben werden (siehe auch: Plattdeutsches kirchliches Zentrum)
(Text: Jürgen Hansen)