Pilgerstätte Dom Schwerin

 

Ultreia, Ultreia, et Suseia, Deus, adjuva nos!

Vorwärts, immer weiter und aufwärts, Gott helfe uns auf unserem Weg!

 

Dies ist das uralte Lied der Jakobspilger, mit welchem wir Ihnen und Euch unseren nigelnagelneuen Pilgerstempel vorstellen wollen. „Was, der Schweriner Dom hat einen Pilgerstempel? Wozu das denn? Wir sind doch hier nicht in Spanien auf dem Jakobsweg?!“

 

Jein! Natürlich steht unser wunderschöner Dom noch immer zwischen den Schweriner Seen im guten alten Mecklenburg. ABER, genau zwischen diesen Seen schlängelt sich auch der Jakobsweg hindurch. Ein Jakobsweg von Hunderten, die alle ein gemeinsames Ziel haben. Das Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela. Diese vielen Jakobswege durchziehen ganz Europa wie ein Spinnennetz, wie die Strahlen einer Jakobsmuschel. Der Pilgerweg, der durch Schwerin hindurchführt ist der Birgitta-Weg. Die Heilige Birgitta kam 1341 auf ihrer Pilgerfahrt von Schweden nach Santiago de Compostela höchstwahrscheinlich auch durch Schwerin.

 

Aber was war an Schwerin so wichtig, dass Scharen von Pilgern hierher strömten? Das Schloss mit seiner goldenen Kuppel und den Türmchen als Tourismusmagnet gab es damals noch nicht. Auch Ilkas Eisdiele hatte noch nicht geöffnet. Natürlich kamen sie alle nur deshalb, um unseren Schweriner Dom zu besuchen. Die Reliquie des Heiligen Blutes war dafür verantwortlich, dass der Dom zu einem Wallfahrtsort wurde.

 

Pilgerwege orientierten sich immer entlang solcher Wallfahrts- und Kraftorte und an Klöstern. Schon in den 1980er Jahren wurde der Birgitta-Weg durch Initiative des Pilgerklosters Tempzin rekonstruiert. Durch Schwerin hindurch ist der Weg mit der Pilger-muschel und dem Birgitta-Kreuz ausgewiesen. Halten Sie mal zwischen Mueß, der Innenstadt und Neumühle die Augen offen. Vielleicht sehen Sie an einem Laternenpfahl oder Verkehrsschild ein Zeichen?

 

Im Schweriner Dom können Pilgerinnen und Pilger seit Mitte Juni 2023 nun auch einen Pilgerstempel und auf Wunsch einen Pilgersegen für ihren Weg erhalten. Den Stempel gestaltete unser Domgemeindemitglied, die Künstlerin Cathrin Resch. Er ist am Eingang des Doms bei der Domaufsicht erhältlich.

 

Also, treten Sie doch einfach mal aus der Tür heraus, aus ihrer eigenen Haustür oder unserer mächtigen Dompforte. Machen Sie sich auf den Weg, den vor uns schon seit Jahrhunderten unzählige Pilger liefen. Bis Santiago de Compostela. Oder doch erst einmal nur bis Neumühle?