Ev.-Luth. Kirchengemeinde Lichtenhagen DorfTagebuch - Das Jahr 2010

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Erntedankfest 2010

Zum Erntedankfest wurde die Dorfkirche herbstlich geschmückt. Die Erntegaben kommen der Suppenküche der Kirchgemeinde Bad Doberan zugute.


Goldene Konfirmation 2010

Das Fest der Goldenen Konfirmation am Sonntag, 12. September, begann um 10 Uhr mit einem Gottesdienst.
Anschließend ging es zum gemeinsamen Mittagsmahl in die „Guten Laune“. Eine große Rundfahrt mit der Strandbahn durch alle der Kirchgemeinde angeschlossenen Gemeinden schloss sich an. Bei einer gemütlichen Kaffeetafel im Gemeinderaum der Kirche konnten alte Bekanntschaften aufgefrischt werden, und in anregenden Gesprächen ein Bogen über die damalige Zeit als 14-jährige bis zum jetzigen Leben gespannt werden.


Kirchengemeindefest 2010

In diesem Jahr fand unser Gemeindefest am 12. Juni 2010 statt, zu dem wir auch unsere langjährigen Freunde aus unserer Partnergemeinde in Zwijndrecht /NL zu Gast hatten. Wir begannen um 14.30 Uhr mit einer Andacht in der Kirche.
Im Anschluß fand unsere Kirchgemeinderats-Wahl statt. Im Pfarrgarten wurde Kaffee und Kuchen angeboten, und für die Kinder gibt es zahlreiche Spiel- und Bastelmöglichkeiten, dazu Mannschaftsspiele „Eltern und Kinder“, manch lustiges Theaterstück, Tanzeinlagen, Klänge der Trommler und Musik der Bläsergruppe. Am Abend klang das Fest gemütlich am Grill aus.
Bilder vom Gemeindefest 2010


STUDIENFAHRT nach Vietnam und Kambodscha - Februar 2010

Unsere "mobile" Gemeinde hatte in diesem Jahr die asiatischen Länder Vietnam und Kambodscha zum Ziel. Es war eine Reise voller Superlative. Eine tolle Landschaft erwartete uns, interessante Menschen, exotische Speisen, feucht-heißes Klima und die Auseinandersetzung mit der z. T. beklemmenden geschichtlichen Vergangenheit beider Länder - Bilder von der Reise.

Nach einem verunglückten Start in den Urlaub (8-stündiger Aufenthalt im Bahnhof von Treysa, wegen sturmgeschädigter Gleise - anschließend mit dem Taxi nach Frankfurt und Übernachtung im Hotel) flogen wir am nächsten Morgen nach Hanoi (Nordvietnam) via Kuala Lumpur.
Nach unserer Ankunft gab es gleich ein volles Programm. Wir besichtigten einen Teil der Stadt, ließen uns mit dem Cyclo (TucTuc) chauffieren und besuchten am Abend das Wasserpuppentheater, bei dem wir wegen der Zeitumstellung extrem mit unserer Müdigkeit zu kämpfen hatten, und sich daher große Verständnislücken auftaten. In den nächsten Tagen waren wir im Mausoleum des Ho Chi Minh, sowie in seiner Wohnung, dem "Haus auf Stelzen".
Ein besonderes Highlight war die Dschunken-Fahrt durch die Halong-Bucht (welche zum Weltkulturerbe gehört). Wir genossen den Anblick der bizarr geformten Kalksteininseln, welche sich aus dem Meer erhoben, und die frischen Meeresfrüchte, die wir an Bord aufgetischt bekamen.
Zu unserem nächsten Ziel fuhren wir mit dem Schlafwagen-Zug. Wir belegten zwar die 1. Klasse-Abteile (von vier Kategorien), die Zugfahrt war trotzdem sehr ungewöhnlich - Kakalaken, Stehtoiletten und Katzenwäsche auf dem Flur inklusive! In der Kaiserstadt Hué angekommen, machten wir einen Rundgang durch die "Verbotene Purpurstadt" und die Zitadelle - (der "Verbotenen Stadt" in Peking nachempfunden).
In Danang besichtigten wir am nächsten Tag ein Champa-Museum. Das hinduistische Königreich der Champa war eine Hochkultur in diesem Gebiet (vom 4. bis 12. Jh.). In Hoi An und My Son stehen noch vereinzelte Cham-Tempel, deren besterhaltene Funde wir im Museum bewundert haben.
In der Stadt Hoi An eingetroffen, bezogen wir Quartier im Beach Resort-Hotel und "warfen" uns voller Freude in die Wellen des Südchinesischen Meeres, um uns abzukühlen.
Schon am nächsten Tag erwarteten uns wieder interessante Unternehmungen. Unser Reiseleiter Tuan war sehr erstaunt, als wir den Wunsch äußerten, am Sonntag einen Gottesdienst besuchen zu dürfen. Es war ein Gottesdienst "der etwas anderen Art", in einem - zum Teil offenen - Gotteshaus und interessanten Menschen und Abläufen. Während wir in unserer Dorfkirche meistens mit Jacken bekleidet sitzen, erlebten wir dort das Gegenextrem. Die Plätze in der Nähe der Ventilatoren waren "heiß" begehrt. Ein Kirchen-Lied durften wir während des Gottesdienstes auch zum Besten geben und ernteten dafür den Beifall der Gemeinde.
Bei unserem anschließenden Rundgang durch den malerischen Ort, in dem etliche Gassen mit farbenfrohen Stoff-Lampions überspannt sind, hatten wir einen längeren Aufenthalt in einer der örtlichen Seidennähereien. Es war der "Alptraum" aller Männer, der ihnen viel Geduld abverlangte. Nach einer spannenden Einführung in die Seidenraupenzucht, ließ sich vorwiegend das "weibliche Geschlecht" vermessen, und gab die schönsten Seidenmodelle in Auftrag. Diese wurden am nächsten Tag ins Hotel geliefert.
Nach drei erholsamen Strandnachmittagen brachte uns Malaisia-Airline nach Ho Chi Minh Stadt (Saigon) nach Südvietnam. In dieser Stadt sind noch heute die Spuren der kulturellen und wirtschaftlichen Hinterlassenschaften der Amerikaner aus den Zeiten des Vietnamkrieges zu spüren. Es gab einen Besuch in dem reich verzierten Thien Hau Tempel, dem Präsidentenpalast, der "Notre Dame" Kathedrale (Nachbau), einem der "schönsten Postämter der Welt" im Kolonialstil, und in einer Markthalle, in der ein buntes Treiben herrschte, so dass unsere Gruppe Mühe hatte, sich nicht aus den Augen zu verlieren.
Am nächsten Tag fuhren wir zu den prächtigen Landschaften im Delta des Mekong (drittgrößtes Flußdelta der Welt). Ein Rundgang durch die Obstplantagen, natürlich mit Verkostung einiger exotischer Früchte, der Besuch einer Ziegelei und die Fahrt mit kleinen Sampanbooten auf Kanälen durch die Djungellandschaft des Mekong waren ein Erlebnis. Am Abend wurden wir von einer dörflichen Familie mit landestypischen Speisen beköstigt. In geselliger Runde haben wir mit dem Hausherren einige Reisschnäpse "gehoben". Unsere Gastgeber haben wir dann auch mit einem Ständchen und kleinen Geschenken beehrt.
Bevor wir nach Kambodscha weiterreisten, machten wir bei den Tunnelanlagen der Vietcong in Cu Chi (in Grenznähe) halt, und beschäftigten uns mit "dem schwarzen Kapitel" in der Geschichte der Vietnamesen, dem Vietnam-Krieg. Wir "krochen" in Schautunnel und ließen uns in damals herrschenden Zustände zurückversetzen.
In Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas, erwartete uns ein altes Kulturvolk, welches sich in ethnischen, sprachlichen und religiösen Gewohnheiten von anderen Nachbarvölkern unterscheidet. Auch in der landestypischen Architektur, vereint sich in harmonischer Weise südostasiatische Geschäftigkeit mit französischen Lebensstil, ein Überbleibsel aus der Kolonialzeit. Immer wieder findet sich in den Bauwerken symbolisch die Kobraschlange wieder, deren Kopf den Anfang von Geländern bildet und deren Körper sich am Rande der Dächer von Häusern und Tempeln entlangschlängelt und im First mit der geschwungenen Schwanzspitze endet. Faszinierend und märchenhaft spiegelte sich dies besonders im Königspalast wieder.
Auch in Kambodscha wurden wir mit einem traurigen Kapitel aus der Geschichte des Landes konfrontiert. Nach dem Besuch der Gedenkstätte "Killing Fields" (den Massengräbern) und einer Folterhaftanstalt aus den Zeiten des "Roten Khmer" Regimes waren wir über die Gräuel entsetzt, mit denen Pol Pot und seine Schärgen das eigenen Volk überzogen haben. 1,7 Millionen Menschen wurden umgebracht oder verhungerten.
Erleichterung machte sich breit, als wir am nächsten Tag nach Siem Reap weiterreisten, dem absoluten Höhepunkt unserer Reise. Nördlich der zweitgrößten Stadt Kambodschas befindet sich ein riesiges Areal mit Königs- und Tempelstädten aus der Blütezeit des Khmerreiches (vom 9. bis 16. Jh., sich über ein etwa 50 m⊃2; großes Areal erstreckend) welches zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Hier gipfelt die Berührung von Buddhismus und Hinduismus.

Berühmte Namen wie Angkor Wat (gilt als 8. Weltwunder), Angkor Thom, die Elefantenterrasse, Banteay Srei ("Zitadelle der Frauen", mit gut erhaltenen Reliefdarstellungen) und der sogenannte "Djungeltempel" stehen für gewaltige Bauwerke, die viel aussagen über die große Kultur und Schaffenskraft der Menschen aus damaliger Zeit. Uns hat alle sehr beeindruckt, wie die riesigen Wurzeln der Bäume die Steine der Tempelanlage (des "Djungeltempels") umschließen und diese sowohl halten als auch sprengen, und sich so die Natur ihr Gebiet langsam zurückerobert.

Fazit: Wir waren uns einig, dass wir eine besondere und exotische Reise erleben durften! Bilder von der Reise