Unsere KirchenKirche Alt Rehse
Öffnungszeiten
Die Kirche kann im Rahmen der "Offenen Kirchen MV" in den Monaten Mai bis Oktober fast täglich betreten werden.
Außerhalb dieser Zeiten ist ein Betreten nur mit Voranmeldung oder während eines Gottesdienstes möglich.
Ehrenamtliche Mitarbeitende
Ohne ehrenamtliche Mitarbeitende ist ein Gemeindeleben, eine Pflege der Kirchen, Gebäude und Friedhöfe, die Durchführung von Gottesdiensten und anderen kirchlichen Handlungen nicht möglich.
Für die Kirche Alt Rehse hat dieses Herr Bernd Kittner übernommen.
Den Kirchenschlüssel erhalten Sie nach Absprache.
Telefonisch ist Herr Kittner wie folgt erreichbar:
Handy: 0172 3031848
Geschichte
Das Dorf Alt Rehse ist landschaftlich malerisch gelegen. Allerdings hat es eine schwierige Geschichte: Das alte Gutsdorf wurde 1935 abgerissen und als NS-Musterdorf mit reetgedeckten Häusern neu erbaut. An der Führerschule der deutschen Ärzteschaft wurden hier die Grundlagen der Rassenideologie vermittelt.
Die Kirche wurde 1889 bis 1893 als neugotischer Feldstein- und Ziegelbau errichtet. Somit ist sie eines der wenigen Gebäude, die älter als 1935 sind, als das Dorf als „NS-Musterdorf“ umgestaltet wurde.
Der Turm im Westen ist mit einem Pyramidenhelm gekrönt. Er ist schmaler als die Kirche, unten aus Backstein und oben mit Fachwerk errichtet.
Im Inneren wurde die Kirche in den 1930ern mit roten Klinkern versehen, sie sollte aller Wahrscheinlichkeit nach in eine Weihehalle der SS umfunktioniert werden.
Im Sommer 2012 erhielt die Kirche einen freundlichen, hellen Innenanstrich
Anfang der 1990er Jahre wurde ein modernes Altarbild zum Thema „Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“ geschaffen und in den neugotischen Rahmen eingefügt.
Offene Kirche: Die Kirche ist in den Sommermonaten ganztägig geöffnet.
Alt Rehse kann auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurückblicken.
Das jetzige Dorfbild, das von Fachwerkhäusern dominiert wird, entstand nach 1935. In diesem Jahr wurde im Park die „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ eröffnet.
Dort wurden Ärztinnen und Ärzte, Hebammen und andere im Gesundheitsbereich Tätige in der NS-Ideologie geschult.
Auf der Grundlage von »Eugenik« beziehungsweise »Rassenhygiene« wurde von den Dozenten eine Gesundheitspolitik verbreitet, die zu Zwangssterilisationen an so genannten »rassisch minderwertigen« und angeblich »erblich belasteten« Menschen bis hin zum tausendfachen Mord an Patientinnen und Patienten in den Heil- und Pflegeanstalten führte.
Die Häuser der Tagelöhner des früheren Gutsdorfes wurden 1935 abgerissen und durch die heute sichtbaren Häuser ersetzt. Die nach der Wende wieder frei gelegten Inschriften an den Häusern (z.B. „erbaut im 3. Jahre“) beziehen sich mit der Angabe des Baujahres auf den Machtantritt Hitlers 1933.
Mit dem besonderen Erbe des Dorfes im Kontext der NS-Ideologie setzt sich die Ausstellung »Alt Rehse und der gebrochene Eid des Hippokrates« im Gutshaus auseinander.
Als Kirchgemeinde liegt uns daran, die Erinnerung an die Geschichte des Dorfes wach zu halten und heute verantwortungsvoll zu entscheiden und zu leben.
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