Unsere KirchenKirche Wulkenzin
Öffnungszeiten
Die Kirche kann im Rahmen der "Offenen Kirchen MV" in den Monaten Mai bis Oktober fast täglich betreten werden.
Außerhalb dieser Zeiten ist ein Betreten nur mit Voranmeldung oder während eines Gottesdienstes möglich.
Ehrenamtliche Mitarbeitende
Ohne ehrenamtliche Mitarbeitende ist ein Gemeindeleben, eine Pflege der Kirchen, Gebäude und Friedhöfe, die Durchführung von Gottesdiensten und anderen kirchlichen Handlungen nicht möglich.
Für die Kirche Wulkenzin hat dieses unser Gemeindemitglied
Frau Silke Kittner-Pingel übernommen.
Den Kirchenschlüssel erhalten Sie nach Absprache von Frau Kittner-Pingel.
Telefonisch ist unsere ehrenamtliche Küsterin wie folgt erreichbar:
Festnetz: 0395-5823428
Bau und Geschichte
Das Straßendorf Wulkenzin war schon frühzeitig Pfarrort.
1339 ist die erste Kirche belegt.
Der rechteckige Backsteinsaal auf einem Feldsteinsockel mit polygonalem Chorschluss und vorgesetztem Turm wurde 1830–31 von Friedrich Wilhelm Buttel, Baurat des Großherzog von Mecklenburg-Strelitz und Schinkel-Schüler, erbaut.
Der Neubau der Kirche war notwendig, da die ursprüngliche Kirche aus dem 13. Jahrhundert im 17. Jahrhundert (1695?) abgebrannt ist. Zwischenzeitlich fungierte sogar eine kleine Fachwerkkirche als Notlösung.
Ungewöhnlich ist, dass sich der Altarraum nicht wie üblich im Osten sondern im Westen befindet.
Die mittelalterliche Kirchbauregel besagte, dass der Priester am Altar der im Osten aufgehenden Sonne zugewandt sein muss. Erst im 19. Jahrhundert gestatteten sich einige Kirchenpatrone und Baumeister (Hofbaurat Buttel) eine Abweichung von dieser Regel (z.B. Graal Müritz, Voigtsdorf).
Im Pfarrarchiv finden sich Verweise darauf, dass es auch einen anderen Grund geben könnte:
Kurz hinter Wulkenzin in Richtung Penzlin verläuft die Kreisgrenze zwischen Mecklenburg-Strelitz und dem Müritzkreis. Früher grenzten dort Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin aneinander. Der Großherzog von Mecklenburg-Strelitz wollte verhindert, dass der Kirchturm ins „feindliche Schweriner Land blicken soll“. Das wäre aber bei der üblichen Ostausrichtung der Kirche der Fall gewesen. Und so wurde der Altar in Richtung Westen und der Turm in Richtung Osten gebaut.
Längsseitig ist der Bau durch vier Spitzbogennischen und -fenster gegliedert. Der quadratische Turm wurde an der Ostseite errichtet. Im oberen Teil ist der Turm achteckig und wird von einem achtseitigen Helm bekrönt. Das Innere ist wie das Äußere gegliedert, für den Altar ist eine lichte, polygonale, gewölbte Apsis angebaut.
Ein Chorbogen trennt das Langhaus vom Chor mit Kreuzrippengewölbe.
Bemerkenswert sind neun kleine gemalte Scheiben in den Fenstern der Apsis. Sie tragen unterschiedliche Darstellungen und stammen aus der Vorgängerkirche. Viele sind mit der Jahreszahl 1695 versehen.
Auf dem Altargemälde, das 1832 von einem Professor Unger aus Berlin gemalt wurde, ist der segnende Christus dargestellt.
Die Ausstattung der Kirche ist eher schlicht. Der auf einem gemauerten Sockel stehende Kanzelkörper entstammt der alten Kirche. An einer Wand hängt ein Triptychon mit Jesus Christus in der Mitte und je zwei Evangelisten in den Seitenflügeln.
Am 29. April 1887 brannte bei einem Großfeuer fast das gesamte Dorf nieder. Glücklicherweise kamen keine Anwohner ums Leben. Aus Dankbarkeit wurde 1888 eine Gedenktafel in der Kirche aufgehängt.
Im Vorraum hängen zwei Gedenktafeln, eine ist dem Pastor E.M. Benzmer (1799-1882) gewidmet, der 44 Jahre in der Gemeinde eingesetzt war.
Bei der letzten Restaurierung wurde anhand der vorhandenen Farbreste aus dem 19. Jh. eine farbliche Neugestaltung des Innenraums vorgenommen.
Die Kirche wurde 2001, 2010 und 2015 saniert.
Die Orgel von Ernst Sauer 1839 wurde ursprünglich für das Lehrseminar in Mirow geschaffen. Sie wurde dann 1887 durch Edmund Bruder (Wismar) nach Wulkenzin umgesetzt. Die gesamte Orgel musste vertieft in den Emporenboden eingelassen werden, um zwischen Empore und Kirchendecke zu passen.
Der Spieltisch ist linksseitig.
Die Orgel besitzt zwei Windladen (C- und Cis-Seite) für die Manuale hinter dem Prospekt. Dahinter ist ein Laufsteg und dahinter die Windladen des Pedals.
Die aus Eiche gebauten Windladen sind älter und vermutlich von Ernst Sauer nochmals verwendet worden.
Der horizontale Wellenrahmen für die Manualtrakturen stammt wahrscheinlich von Edmund Bruder. Das Pfeifenwerk ist augenscheinlich nicht einheitlich für diese Orgel gebaut worden. Vermutlich wurden vorhandene, nicht verwendete Pfeifenwerke verarbeitet. Auf dem Dachboden sind zwei Keilbälge verbaut, die früher von der Empore aus betätigt werden konnten. Eine Pedalkoppel gibt es nicht.
I. Manual C-f3, mechanische Schleifladen, Hohlflöte 8’, Principal 4’, Octav 2’
II. Manual C-f3, mechanische Schleifladen Gedackt 8’, Viola de Gambe 8’
Pedal C-d1, mechanische Schleifladen Subbass 16’, Octavbass 8’
Manualkoppel II-I
(Informationen aus Mecklenburgisches Orgelmuseum, Kloster 26 - 17213 Inselstadt Malchow)