"Vorbildlicher Beitrag zum Klimaschutz" Ökofaires Siegel für Zentrum Kirchlicher Dienste Mecklenburg
30.09.2020 · Rostock. Ein Siegel mit der Aufschrift „Ökofaire Einrichtung“ ziert seit dem heutigen Mittwoch die Fassade des Zentrums Kirchlicher Dienste Mecklenburg (ZKD) in Rostock – als erste Einrichung in der gesamten Nordkirche. Für MV-Bischof Tilman Jeremias ein wichtiges Zeichen: Damit wird „ein vorbildlicher Beitrag zur Bewahrung der vom Klimawandel massiv bedrohten Schöpfung und zur globalen Gerechtigkeit geleistet.“
Dass die Auszeichnung in der Woche von Erntedank gefeiert werde, passe sehr gut zusammen, so der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche. „Strömt ökofaires Handeln doch aus der Freude über die Schönheit der Schöpfung und den Dank für die Ernte, für unsere Mahlzeiten, Kleidung und ein Zuhause.“
Unter dem ZKD-Dach am Alten Markt 19 sind wichtige Bereiche des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Mecklenburg beheimatet, wie beispielsweise die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, der Gemeindedienst oder die Ökumenische Arbeitsstelle. Die gesamte Arbeit ist seit längerem auf geringeren Ressourcenverbrauch, fairen Handel und Umweltschutz ausgerichtet. Da lag es nahe, die Kriterien zur „Ökofairen Einrichtung“ durch zu deklinieren. „Dabei geht es allerdings um mehr als nur um das Verwenden von Recyclingpapier mit dem ,Blauen Engel‘ oder das Ausschenken von fair gehandeltem Kaffee“, so der Bischof. Erfreuliches Ergebnis: Als erste Einrichtung in der gesamten Nordkirche darf das Zentrum Kirchlicher Dienste Mecklenburg das Zertifikat tragen. „Wir haben uns der Verantwortung gestellt und u.a. eine hauseigene Beschaffungsrichtlinie verfasst, auf ökologischere Reinigungsmittel umgestellt oder den Papierverbrauch reduziert“, fasst Pastorin Dorothea Strube erfreut zusammen.
Dank an Regina Möller
Die Leiterin des ZKD dankt in diesem Zusammenhang besonders Regina Möller, die zum Team der Ökumenischen Arbeitsstelle Mecklenburg gehört und von hier aus ebenfalls für die nordkirchenweite Aktion „Ökofaire Gemeinde“ wirbt. Gemeinsam mit allen Teams im Hause habe sie mehr als die nötigen zehn Kriterien für das ökofaire Zertifikat auf den Weg gebracht. Und Bischof Jeremias, der selbst als Ökumene-Pastor im ZKD tätig war, lobte ebenso das unermüdliche Engagement von Regina Möller: Sie habe „mit viel Kreativität und Einfühlungsvermögen für Verhältnisse in unserer Region Häuser und Kirchengemeinden dabei begleitet, zukunftsfähig und im Hinblick auf weltweite Gerechtigkeit zu wirtschaften. Dass wir hier die Auszeichnung für die erste ökofaire Einrichtung der Nordkirche feiern können, liegt auch daran, so Tilman Jeremias, „dass sich die ZKD-Leitung und Verwaltung mit großer Begeisterung auf eine ökofaire Beschaffung und vegetarisches Catering eingelassen haben. Damit strahlen Sie gewiss auf den ganzen Kirchenkreis aus“.
Einkauf: fair, sozial und umweltfreundlich ausrichten
Konkret geht es beim Ökofair-Siegel darum, den kirchlichen Einkauf fair, sozial und ökologisch auszurichten. Dazu zählen Lebensmittel, Reinigungsmittel, Büromaterialien und Strom. „Insbesondere Kirchliche Häuser, Dienste und Werke und Verwaltungen können als ökofaire Einrichtungen zeigen und damit motivieren, wie der Ressourcenverbrauch gesenkt und durch bewusste Kaufentscheidungen die Umwelt geschützt und der Faire Handel gestärkt wird“, so Referentin Möller. Im Zentrum Kirchlicher Dienste Mecklenburg wird beispielsweise für Kopier- und Druckerzeugnisse ausschließlich zentral beschafftes Recyclingpapier mit dem Umweltsiegel ,Blauer Engel‘ verwendet. Möller: „Jede Kopie wird standardmäßig doppelseitig gedruckt und unnötige Ausdrucke werden vermieden.“
Bei Veranstaltungen im Haus wird natürlich fair gehandelter Kaffee und Tee ausgeschenkt: Ebenso können sich die Mitarbeitenden aus dem im Automaten „fair produzierten und im Erzeugerland gerösteten Kaffee in ihre Becher füllen, was die Wertschöpfung in den Kaffeeanbau-Ländern signifikant erhöht“, so die gelernte Agraringenieurin.
Öko-Strom und E-Bike für Stadtfahrten
Mehrweggeschirr und keine Einwegflaschen, vorzugsweise vegetarisches Essen, Hygieneartikel – wie Toilettenpapier und Papierhandtücher – werden ausschließlich mit dem ,Blauer Engel´ eingekauft, Mülltrennung nach den regional gültigen Standards oder zertifizierter Ökostrom aus 100 Prozent erneuerbaren Energien sind weitere Kriterien die die mecklenburgische Einrichtung konstant erfüllt. Bereits seit 2013 steht für Stadtfahrten zudem ein E-Bike bereit, Flüge werden über die Klimakollekte kompensiert und die Anfangs- und Endzeiten bei Veranstaltungen sind auf den Fahrplan der Deutschen Bahn abgestimmt.
Putzmittel aus Roter Bete
Eine Besonderheit zählt Regina Möller noch auf: „Unsere Gebäudereinigungsfirma ist ein regionaler Familienbetrieb, in dem die eingesetzten Putzmittel aus Bio-Rote-Bete selber hergestellt werden. Die Firma namens Beeta hat ihren Sitz in Sanitz bei Rostock. Auch die Handseife wird von dort geliefert.“
Bischof Jeremias, Pastorin Strube und Referentin Möller hoffen, dass das Rostocker Ökofair-Beispiel Schule macht und Nachahmer findet. Schließlich sei ein Mentalitätswechsel im Umgang mit Gottes Schöpfung dringend nötig, um die Zukunft zu gestalten und für Gerechtigkeit zu sorgen.
Quelle: ELKM (cme)