Landesbischof: Palliativmedizin bietet Sterbenskranken bestmögliche HilfeDr. Andreas von Maltzahn und gesamte Kirchenleitung besuchten Spezialstation im Bonhoeffer-Klinikum
13.10.2009 | Neubrandenburg. Unheilbar kranken Menschen zu helfen, bis zum Tod menschenwürdig und möglichst beschwerdefrei zu leben, ist Ziel der Palliativmedizin. Darüber, wie Seelsorge und Medizin konkret miteinander verbunden werden, informierte sich Landesbischof Dr. Andreas von Maltzahn am vergangenen Wochenende in Neubrandenburg. Zusammen mit den Mitgliedern der Kirchenleitung besuchte der Mecklenburgische Bischof die neu eingerichtete Palliativabteilung am Dietrich Bonhoeffer Klinikum.
Im Hinblick auf gesellschaftliche Diskussionen und insbesondere aus ethischen Erwägungen heraus, sei es geboten, „den Handlungsspielraum der Palliativarbeit in der Gesellschaft zu erweitern, um Menschen ein Sterben in Würde zu ermöglichen und ihnen unnötige Ängste zu nehmen“, sagte Landesbischof von Maltzahn. Das Bonhoeffer Klinikum, dessen Träger die Evangelische Krankenhausbetriebsgesellschaft mbH ist, gehe mit gutem Beispiel voran. Zugleich betonte der Bischof: „Das Thema Sterben gehört nicht an den Rand der Gesellschaft, sondern zum Leben - zum Alltag der Menschen.“
Vertreter des Klinikum erläuterten beim Rundgang, dass zum Behandlungsteam der Palliativabteilung nicht nur ärztliches und pflegendes Personal gehören, sondern ebenso Krankenhausseelsorger, Psychologen, Physio- und Musiktherapeuten. „Die Qualität des verbleibenden Lebens steht bei unserer Arbeit im Mittelpunkt. Wir versuchen, die Patienten zu stabilisieren", unterstrich Oberarzt Dr. Axel Goepel. Zudem arbeite man eng mit dem örtlichen Hospiz zusammen. Deutlich wurde, dass nur wenn Ärzte palliativmedizinisch ausgebildet seien, sie Schwerstkranken und Sterbenden die bestmögliche medizinische Hilfe anbieten könnten. „Insofern ist es zu begrüßen, dass die Palliativmedizin im Sommer von Bundestag und Bundesrat in der ärztlichen Ausbildung verankert wurde“, so der Landesbischof. Die christlichen Kirchen hätten seit Jahren darauf gedrängt, die Versorgung Schwerstkranker und Sterbender als Pflicht- und Prüfungsfach in das Medizinstudium aufzunehmen.