Ehrenamtsempfang in der Kirchenregion Sanitz/RibnitzDen Geist teilen, nicht die Arbeit

30.09.2012 | Tessin (cme). „Über die Einladung habe ich mich sehr gefreut“, sagt Diedrich Mühlenbruch und fügt hinzu: „Mir ist immer wichtig, Leute kennenzulernen oder wiederzusehen.“ Der 73-jährige Kirchenälteste aus Volkenshagen gehörte vergangenen Donnerstag (27. September 2012) zu den rund 270 Gästen des Ehrenamtsempfanges im Volksparksaal in Tessin. „Wir haben eingeladen, weil Sie uns am Herzen liegen und wir Sie sehr schätzen“, begrüßte Pastor Andreas Timm im Namen der bischöflichen Besuchsgruppe, die Anfang September in den Kirchengemeinden der Region Sanitz/Ribnitz zu Gast war. Denn alle die sich auf unterschiedlichste Weise ehrenamtlich engagieren, seien wichtige Stützen des kirchlichen Gemeindelebens.

 

Bischof Dr. Andreas von Maltzahn sprach in der Andacht davon, wie wichtig lebendige Gemeinden angesichts der anhaltenden Abwanderung im Land seien. „Wir haben in der Besuchswoche aber auch von Müdigkeit und Enttäuschungen gehört, weil trotz Angeboten die Zahl der Gemeindeglieder weiter sinkt“, berichtete der Bischof. Dennoch könne es gefährlich sein, noch mehr zu arbeiten, um diesem Trend entgegenzuwirken. Im Vertrauen auf Christus als dem Herrn des Geschehens heiße es vielmehr, seinen Weg auch durch dürre Zeiten zu gehen. Christen sollen als ihre Aufgabe erkennen, quasi Platzhalter für unerwartete Möglichkeiten Gottes zu sein. Am Beispiel von Mose machte der Bischof deutlich, dass es heute im Verhältnis von Haupt- und Ehrenamtlichen darauf ankomme nicht die Arbeit zu teilen, sondern den Geist Gottes. Das Bild von einem bunten Garten mit verschiedenen Beeten und darauf Blumen, Bäume oder Gemüse benutzte Propst Wulf Schünemann als er sich bei den Kirchengemeinden für die offene Aufnahme bei der Besuchswoche bedankte. „Sie haben uns als Gruppe einen Anteil daran haben lassen, was sie vor Ort bewegt und was sie gestalten.“

 

Der Empfang in Tessin bot ganz im Sinne von Diedrich Mühlenbruch eine gute Gelegenheit, sich über Kirchturmgrenzen nicht nur an den liebevoll gedeckten Tischen näher zu kommen. So puzzelten die Vertreter der Gemeinden beispielsweise ihre Kirchenregion zusammen und konnten ein Überraschungslos ziehen. So lädt jetzt Koelzow mit dem verschmitzten Hinweis „Hochzeit ausgeschlossen“ eine andere Kirchengemeinde zum Johannesfeuer ein. Wustrow hatte als Preis eine Seefahrt samt Gottesdienst in den Los-Topf eingeworfen und Graal-Müritz gestaltet in einer anderen Kirchengemeinde einen Bläsergottesdienst mit Kirchenkaffee. Schöne Ideen, die Begegnungen ermöglichen und das Gemeinschaftsgefühl stärken.