Pressemitteilung 1. Mai 2012Landesregierung traf sich mit Vertretern der Evangelischen Kirchen
01.05.2012 | Schwerin. Vertreter der Landesregierung und der Evangelischen Kirchen in Mecklenburg-Vorpommern kamen am Montagabend (30. April 2012) in Schwerin zu ihrem jährlichen Gespräch zusammen. Es war das letzte Zusammentreffen vor Bildung der Evangelischen Kirche in Norddeutschland.
Die beiden Bischöfe, Dr. Andreas von Maltzahn und Dr. Hans-Jürgen Abromeit, betonten, dass „Kirche und Landesregierung ihre gute Zusammenarbeit und ihr vertrauensvolles Miteinander fortsetzen“. Sie verwiesen in diesem Zusammenhang auf die weiterhin jährlich stattfindenden Begegnungen und die Fortgeltung des Güstrower Staat-Kirche-Vertrages. In diesem sind im Jahr 1994 die partnerschaftlichen und kooperativen Beziehungen geregelt worden.
Ministerpräsident Erwin Sellering kündigte an, dass er am 27. Mai am Festgottesdienst zur Gründung der Nordkirche in Ratzeburg teilnehmen wird: „Ich finde es richtig, dass die Kirchen in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg diesen Weg gehen. Die Kirche erhält dadurch eine noch stärkere Stimme. Und sie bleibt in allen drei Ländern vor Ort verwurzelt. Ich freue mich, dass Schwerin Bischofssitz der neuen Nordkirche wird.“
Ein weiteres Thema des Gesprächs war der demografische Wandel und seine Auswirkungen auf den ländlichen Raum. „Hier stehen wir gemeinsam vor großen Herausforderungen. Wir müssen die öffentliche Daseinsvorsorge auf eine geringer werdende Einwohnerzahl und eine älter werdende Bevölkerung ausrichten. Das wird nur gelingen, wenn wir das Ehrenamt stärken“, sagte der Ministerpräsident. Die Landesregierung erprobe an 4 Orten das Projekt „Neue Dorfmitte“, bei dem frühere Kaufhallen wiederbelebt werden, die nicht nur Verkaufsstätten, sondern auch Orte der Begegnung und Anlaufstellen für soziale Dienstleistungen sein sollen.
Die Einladung des Landes, bei diesem Modellprojekt und der geplanten Festlegung einer Landesstrategie aktiv mitzuwirken, stieß bei den Kirchenvertretern auf großes Interesse.
„Für uns ist vorstellbar, dass die neue Dorfmitte die aktivierte alte Dorfmitte, nämlich die Kirche sein kann“, sagte Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit. Denn in vielen kleinen Orten bildeten die Kirchen noch den letzten öffentlichen Raum für Gottesdienste, Kunst, Kultur und Kommunikation. Ebenso seien Kooperationen und das Bündeln von finanziellen und personellen Ressourcen im Jugendbereich und bei der Stärkung des ehrenamtlichen Engagements denkbar.
Darüber hinaus unterstrichen die Teilnehmer der Begegnung, dass die Stärkung der Demokratie ein gemeinsames Anliegen ist. Die Kirchenvertreter berichteten von ihren Erfahrungen aus eigenen Projekten. Entscheidend dabei ist nach den Worten von Konsistorialrat Matthias Bartels, „der Austausch zwischen den Generationen und, dass die Menschen nicht das Gefühl bekommen von der Entwicklung des Landes abgekoppelt zu werden".
Für die Landesregierung nahmen Ministerpräsident Erwin Sellering, Justizministerin Uta-Maria Kuder, der Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mathias Brodkorb, die Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales Manuela Schwesig, der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe und der Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung Volker Schlotmann am Gespräch teil.
Teilnehmer der mecklenburgischen und pommerschen Kirchenleitungen an der Begegnung waren unter anderem die Bischöfe Dr. Andreas von Maltzahn und Dr. Hans-Jürgen Abromeit, die Präsidenten der Kirchenämter Andreas Flade und Peter von Loeper, Synodenpräses Dr. Rainer Dally, Regierungsbeauftragter Markus Wiechert sowie Landesdiakoniepastor Martin Scriba.