Am Bildschirm per Knopfdruck durch die Güstrower PfarrkircheErprobungsphase für digitales Informationssystem „sacris“ gestartet
11.04.2012 | Güstrow (cme). Tausende Besucher treten jährlich durch das Portal der Pfarrkirche Güstrow. Seit kurzem gerät dabei ein leuchtendes I in ihren Blick. Das I steht für Information und gehört zu einem digitalen Informationsportal mit den Namen „sacris“ – einer Wortschöpfung aus dem lateinischen sacra für heilig und dem Kürzel IS für Informations-System.
Das Monitorgerät soll Gästen möglichst umfangreiche Informationen anbieten, „auch dann, wenn kein Personal für eine Führung bereitsteht“, sagt Kersten Koepcke. Er ist in der mecklenburgischen Landeskirche für das Arbeitsfeld „Kirche und Tourismus“ zuständig und hat zusammen mit dem Architekturbüro Rutsch und Rutsch den sacris-Prototyp entwickelt.
An dem 19-Zoll-Monitor mit integriertem Mediaplayer erfahren Interessierte per einfachen Knopfdruck in Texten und mit Fotos mehr zur Geschichte der Pfarrkirche, zum Altar, zur Orgel, zu den Glocken, aber auch zum Gemeindeleben bis hin zu Seelsorgeangeboten. Ein umfangreiches Glossar erläutert zudem eine Vielzahl kirchentypischer Begriffe.
„Uns ist wichtig, dass das Gerät für einen breiten Besucherkreis vom Kind bis zum Senior und ebenso für Menschen mit Handicap nutzbar ist“, so Torsten Rutsch. Deshalb sei die Benutzeranleitung auch in der für Blinde zugänglichen Brailleschrift am Gerät angebracht. „Auf Knopfdruck werden die einzelnen Texte sogar vorgelesen“, ergänzt der Architekt aus Drieberg bei Schwerin.
Küsterin Monika Tschritter konnte bereits in den ersten Tagen beobachten, dass „vor allem junge Leute das orangefarbene Gerät ansteuern und ausprobieren“. Ebenso hofft Landessuperintendent Wulf Schünemann, dass über „sacris“ neue Zielgruppen angesprochen werden können. Er lobte zugleich die einfache Bedienbarkeit des digitalen Informationssystems.
In den kommenden zwölf Monaten soll der Prototyp in der Pfarrkirche der Barlachstadt getestet werden. Dazu werden alle Nutzungsschritte von Besuchern per Computer aufgezeichnet und ausgewertet, um „ein umfangreiches Profil zeichnen zu können. Damit ist es möglich, tag- und uhrzeitgenau einzelne Seitenaufrufe und die Verweildauer nachzuvollziehen. Wir erhoffen uns davon wichtige Daten für die dauerhafte Anwendung und die Weiterentwicklung des Systems“, blickt Kersten Koepcke voraus. Zusätzlich liege ein knapper Fragebogen aus, auf dem Besucher das digitale Informationssystem und deren Inhalt bewerten können.
„In welchen der 670 Kirchen und Kapellen in Mecklenburg und in welchem Umfang das digitale Informationssystem künftig zu finden sein wird, soll nach der Auswertung der Güstrower Testphase entschieden werden“, informiert Kersten Koepcke, der dankbar ist, dass die Landessynode die Entwicklung von „sacris“ finanziell möglich machte und dass Pastor Matthias Ortmann samt Kirchgemeinderat der Güstrower Pfarrkirche sich so engagiert und offen für die Testphase zeigen.