„Eine Welt“-Förderpreis für ein Hilfsprojekt in AfrikaMecklenburgischer Landesbischof übergab Preis an Güstrower Tansaniakreis
12.11.2010 | Rostock (cme). Die Wettbewerbssieger kommen aus Güstrow, Schwerin und Rostock: Zum zweiten Mal hatte die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs den „Förderpreis Eine Welt“ ausgelobt. Die Jury vergab den Hauptpreis, ein Wanderpokal und 1500 Euro, an den Tansaniakreis der Domgemeinde Güstrow für ein Projekt in Mtii, ein Ort im ostafrikanischen Land Tansania. Durch die Hilfe „verbessern sich unter anderem die Lebensbedingungen von benachteiligten Kinder und Jugendlichen, insbesondere von Aids-Waisen“, sagte Landesbischof Dr. Andreas von Maltzahn bei der heutigen Preisübergabe in der Kunsthalle Rostock. Die Auszeichnung fand anlässlich der Entwicklungspolitischen Bildungstage statt.
Über den zweiten Förderpreis und 1000 Euro freuten sich Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 9 bis 11 des Gymnasium Fridericianum. Die Schweriner öffneten unter dem Motto „Fairer Handel für einen gerechten Wandel“ im Vorjahr einen Schulladen. Der dritte Preis und 500 Euro gingen an die Konsum Global Rostock Initiative, die mit dem Verein Soziale Bildung e.V. kooperiert. Das gemeinsame Projekt beleuchtet mithilfe interaktiver Methoden die Hintergründe der Produktion und Herstellung konsumierter Produkte und macht so auf Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung aufmerksam.
Insgesamt hatten sich neun Gruppen und Einzelpersonen beworben, „die in den vergangenen zwei Jahren nachhaltige, innovative und nachahmungsfähige Aktivitäten für weltweite Gerechtigkeit gestartet haben“, sagt Jens-Peter Drewes. Der Landespastor für Mission und Ökumene der Landeskirche saß mit Redakteurin Elke Ehlers von der Ostsee-Zeitung, Pastorin Kristin Gatscha, der Synodalin Ricarda Wenzel und Sarah Louis vom Eine-Welt-Netzwerk in der Jury.
Drewes: „Die Wahl fiel uns schwer. Jedes der Projekte hatte etwas, was uns beeindruckt hat. Wir hätten am liebsten alle ausgezeichnet.“ Ziel des Förderpreises sei es, „in einer Zeit, in der Globalisierung als Problem gesehen wird, den Blick auf die Chancen lenken“, so der Kirchenrat weiter. „Konkret heißt dies, über den Erdball hinweg mit eigenen Möglichkeiten zu helfen und sich gegenseitig zu stärken.“
Übersicht : Die Preisträger:
1. Preis für das Projekt Schaffung von Voraussetzungen zur Verbesserung der Lebensbedingungen der benachteiligten Kinder und Jugendlichen, insbesondere von Aids-Waisen, in Mtii/Tansania des Tansaniakreises der Domgemeinde Güstrow
Durch das Projekt können vier Sozialarbeiter die Bebensbedingungen von mehren hunderten benachteiligten Kindern und Jugendlichen unterstützen. Vor allem Aids-Waisen bekommen Hilfe, damit die Mädchen und Jungen in ihren Wohnhäusern bleiben können und nicht nach dem Tod ihrer Eltern in ein Kinderheim müssen. Darüber hinaus initiierte der Tansaniakreis den Bau eines Begegnungs- und Ausbildungszentrums und half zum Beispiel sechs manuell zu betreibende Nähmaschinen für eine Werkstatt zu beschaffen.
2. Preis für den Schulweltladen der Schülergruppe der Klassenstufe 9-11
des Gymnasium Fridericianum Schwerin
Unter dem Motto „Fairer Handel für einen gerechten Wandel“ startete Mitte Juli 2009 zweimal in der Woche der Verkauf von fair gehandelten Projekten an der Schweriner Schule. Zur den Waren zählen Snacks, Schokoriegel und ebenso handgefertigte Produkte. Ziel ist Schüler, Eltern und Lehrer für den Kauf von Waren des „Fairen Handels“ zu gewinnen, diese zu einem verantwortungsbewussten Konsum anzuregen und Menschen in Entwicklungsländern zu unterstützen
3. Preis für die Konsum Global Rostock Initiative, mit dem Kooperationspartner Soziale Bildung e.V.
Mithilfe interaktiver Methoden werden die Hintergründe der Produktion und Herstellung der konsumierten Produkte beleuchtet, auf Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung aufmerksam gemacht. Ziel ist es, Denkanstöße zu geben und das Verantwortungsbewusstsein als Konsumenten zu stärken. Wir möchten zeigen, dass kleine Schritte viel verändern können und dass jeder Einzelne dazu beitragen kann. Konkret geschieht dies beispielsweise bei mehrstündigen Stadtrundgängen. Anhand von Stationen erfahren die Teilnehmer, wie viele Kilometer eine Jeanshose unterwegs ist oder was ein Burger mit dem Regenwald zu tun hat.
Mehr im Internet unter www.ideen-initiative-zukunft.de/projekt/anzeigen/23552
Mehr Informationen zum Förderpreis finden sich im Internet unter
www.kirche-mv.de/Foerderpreis-Eine-Welt.18174.0.html