Pressemitteilung vom 20. Mai 2010Evangelische Christen wählen neue Kirchgemeinderäte

20.05.2010 | Schwerin (ELLM). Rund 195.000 Mitglieder zählt die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs. Der Großteil davon, konkret alle über 14-Jährigen, sind vom 23. Mai bis zum 13. Juni 2010 an die Wahlurnen gerufen – zur Wahl neuer Kirchgemeinderäte in den 271 Gemeinden. Zur Wahl aufstellen lassen konnte sich jedes eingetragene Kirchenmitglied, das das 18. Lebensjahr vollendet hat.

Alle sechs Jahre werden die kirchlichen Leitungsgremien neu zusammengesetzt. Die Leitung der Gemeinde ist nach lutherischem Verständnis gemeinsame Verantwortung von dazu gewählten Gemeindegliedern und Pastorinnen und Pastoren. Als Kandidatinnen und Kandidaten haben sich Frauen und Männer unterschiedlichen Alters, verschiedener Berufs- und Lebenserfahrungen aufstellen lassen. Je nach Größe der Kirchgemeinde sind 8 bis 15 ehrenamtliche Kirchgemeinderatsmitglieder zu wählen. Als sogenannte Kirchenälteste sollen sie ehrenamtlich Verantwortung in einer 271 Gemeinden der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs übernehmen.

 

Konkret leitet ein Kirchgemeinderat (KGR) die Gemeinde, führt ihr Personal und verwaltet ihr Vermögen. Zahlreiche Gemeinden unterhalten zudem Kindergärten, Diakoniestationen oder Friedhöfe. Der Freiwilligendienst umfasst ebenso das Mitgestalten der Gottesdienste, Besuche bei Gemeindegliedern oder den Kontakt zur Öffentlichkeit. Die Evangelische Kirche baut sich sehr bewusst „von der Basis her, von den Gemeinden auf“, sagt Landesbischof Dr. Andreas von Maltzahn. „Um seine Aufgaben zu erfüllen, braucht der Kirchgemeinderat ein starkes Mandat, sprich einen Vertrauensvorschuss der Mitglieder in den Kirchgemeinden.“ Deshalb hofft der Landesbischof auf eine rege Teilnahme an den Wahlen, „die dazu ermutigen, Verantwortung zu übernehmen“.

 

In zahlreichen Kirchgemeinden kandieren junge Leute, Frauen und Männer zum ersten Mal. Vielfach stehen ebenso langjährige Kirchenälteste auf den Stimmzetteln. „Leitung in der Kirche ist geprägt von verschiedenen Dimensionen – geistliche, kommunikative und organisatorische Leitung“, sagt Landespastor Christian Höser vom Amt für Gemeindedienst. Deshalb bietet sein Team vom Herbst an ein spezielles Seminarprogramm für die neuen Kirchgemeinderäte an, beispielsweise zu den Themen Recht und Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit, produktives Streiten oder Organisieren und Leiten. „Darüber hinaus“, ergänzt Christian Höser“, „ist ein Heft mit verschiedenen Materialien erstellt worden, welches jeder neu gewählte Kirchenälteste in die Hand bekommt.“