Kirchliches Regionalzentrum kommt weiter nach RostockMecklenburgische Landessynode erneuerte Beschluss vom Frühjahr

19.11.2010 | Plau (cme). Ein Regionalzentrum für Dienste und Werke soll 2011 in Rostock errichtet werden. Dies hatten die Synodalen im Frühjahr beschlossen. Doch es gibt ein Platzproblem, weshalb die Synodalen das Thema heute (19. November 2010) nochmals behandelten und die Standortfrage angesichts von Anträgen neu aufrollten. Im Ergebnis wurde die Hansestadt als Standort bestätigt – allerdings mit einer neuen Hausadresse.

 

Rückblick: Als konkreter Ort war der Nikolaiturm in der Hansestadt im Gespräch - unter dessen Dach beispielsweise die jetzigen Ämter für Gemeindedienst und für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die Ehrenamtsakademie, die Evangelische Erwachsenen- und Familienbildungsstätte, die ökumenische Partnerarbeit sowie die Leitungen der Evangelischen Jugend Schwerin und der Sozialdiakonischen Jugendarbeit Neubrandenburg einziehen sollten.

 

Doch im Nachgang des Beschlusses zeigte sich, dass das Kuratorium der Nikolaikirche nicht genügend Räume zur Verfügung stellen kann. Der Oberkirchenrat reagierte auf die neue Situation und nahm Kontakt zum Rostocker Stadtverwaltung auf. „Diese bot an, das Haus der Volkshochschule (Alter Markt 19) am Fuße der Petrikirche zu vermieten“, so Oberkirchenrat Dr. Jürgen Danielowski.. Das Konzept und die Konditionen für den neuen Standort in Rostock überzeugten zwischenzeitlich auch die Kirchenleitung und den synodalen Finanzausschuss. Ein Entscheid der kommunalen Gremien in Rostock steht allerdings noch aus.

 

Doch nicht alle Synodalen wollten dieser neuen Variante einfach folgen. So lag ein Antrag des Kirchenkreisrates Güstrow vor, das Regionalzentrum - wie auf der Frühjahrssynode ebenso zur Abstimmung gestellt - in der Barlachstadt anzusiedeln. Und aus Rostock kam von der Propsteisynode per Antrag die Bitte, am festgelegten Standort Rostock trotz des veränderten Gebäudes festzuhalten.

 

In der Aussprache war die Rede davon, die Kosten an den Aufgaben des Regionalzentrums als wichtige Säule des künftigen Kirchenkreises zu messen. So sprach sich beispielsweise Synodaler Wulf Kawan (Schwerin) für das Gebäude Alter Markt 19 aus. Sein Kollege Frank Claus aus Laage unterstütze dies, sah aber die Höhe der Miete kritisch und fragte, ob es vielleicht besser sei, das Haus käuflich zu erwerben. Landessuperintendentin Christiane Körner (Neustrelitz) sah dagegen „den ländlichen Raum als besseren Standort an“ und votierte für Güstrow. Auch Christian Höser, Synodaler und Landespastor im Amt für Gemeindedienst, unterstützte dies, bat weitere Immobilien zu prüfen und gab zu bedenken: „Der ländliche Raum mit seiner Entkirchlichung bleibt eine gemeinsame Herausforderung der Landeskirche.“

 

Nach der Abstimmung der Änderungsanträge war klar: die Hansestadt Rostock soll Standort des künftigen Regionalzentrums bleiben – allerdings mit einer neuen Hausadresse.