„Kirche im Dialog“ soll Brücken bauen zu Menschen, die der Kirche fern stehenEvangelische Kirchen im Norden richten Arbeitsstelle in Rostock und Hamburg ein
01.09.2011 | Rostock/Hamburg (cme). Wie können Christen auf Menschen zugehen, die aus unterschiedlichen Gründen der Kirche fern stehen? Dieser Frage stellt sich seit heute (1. September 2011) das Team der Arbeitsstelle „Kirche im Dialog“ in Rostock. Die neue Einrichtung eröffnete zugleich ein Büro in Hamburg. Damit starten die drei evangelischen Kirchen in Norddeutschland bereits vor ihrer geplanten Fusion zu Pfingsten 2012 ein gemeinsames Projekt.
Die Arbeitsstelle „Kirche im Dialog“ soll neue Formen kirchlicher Kommunikation entwickeln und vielfältige Möglichkeiten der Begegnung und des Dialogs von Christen und Nichtchristen eröffnen. „Dies ist ein Zeichen dafür, dass Kirche mit und für die Menschen da sein möchte“, sagte der mecklenburgische Landesbischof Dr. Andreas von Maltzahn. Da zum Leben das Verstehen gehöre, käme es darauf an, „Wege dafür zu finden und Begegnungen von Menschen“ zu ermöglichen. Menschen außerhalb der Kirche „müssen von uns noch stärker als bisher als selbstständiges Gegenüber in ihrer eigenen Welt, ihrer eigenen Lebens- und Verstehensweise wahrgenommen werden“. Zugleich stehe die Kirche vor der Aufgabe, „die Möglichkeiten der Kommunikation des Evangeliums zeitgemäß zu definieren“, so der Landesbischof.
Bei der offiziellen Eröffnung heute in der Rostocker Nikolaikirche – im Turm hat die Arbeitsstelle auch ihre Büroräume - stellte sich das „Kirche im Dialog“-Team vor: Religionswissenschaftlerin Dr. Claudia Wustmann, Pastor Jörg Pegelow und Diplom-Sozialpädagoge Jan Wilkens. Im Sekretariat wird Suntje Böhnke die Fäden in der Hand halten.
„Unsere Arbeit zielt auf einen Perspektivwechsel hin, der fragend den Dialog sucht und dazu verhilft, die Dinge mit den Augen der anderen zu sehen“, erläuterte Jan Wilkens. Konkret heiße dies, die Arbeitstelle soll „die Wahrnehmungsfähigkeit der Kirche befördern, sich aus dem Blickwinkel kirchlicher und religiöser Distanziertheit zu sehen und sich selbst als Fragende und Suchende zu verstehen“. Zum Aufgabenfeld gehören ebenso eigene und unterstützte Projekte mit Konfessionslosen bzw. Kirchendistanzierten auf den Weg zu bringen sowie Angebote zur Aus-, Fort- und Weiterbildung für Mitarbeitende der Kirche zu unterbreiten.
Die geistliche Aufsicht der Arbeitsstelle „Kirche im Dialog“ liegt bei Landesbischof Dr. Andreas von Maltzahn, der auch den Beirat der Arbeitsstelle leitet, dem Vertreter aus den drei Kirchen angehören. Für die ersten drei Jahre stellt die Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche insgesamt 665.000 Euro, die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs 180.000 Euro und die Pommersche Evangelische Kirche 55.000 Euro bereit. Die Arbeit von „Kirche im Dialog“ ist auf lange Sicht angelegt. Gestartet wird mit einer fünfjährigen Pilotphase, wobei nach vier Jahren die Ergebnisse zu evaluieren sind.
Rückfragen:
Christian Meyer, Pressesprecher der Ev.-Luth. Landeskirche Mecklenburgs
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