Veranstaltung

Das Kriegsende in der Region Demern und Carlow 1945. Täter und Opfer

Die Kirchengemeinde Carlow lädt ein zu Vortrag und Diskussion

29.04.2025  ·  19:00 Uhr  ·  20:00 Uhr
  • Gemeinderaum des Pfarrhauses Carlow
  • Schulstraße 6
  • 19217 Carlow

 

 

Mit einem Vortrag des Historikers Christoph

Wunnicke, der auch die Moderation der

Veranstaltung übernimmt, und anschließender

Diskussion wollen wir uns gemeinsam dem

weitgehend unbekannten Kriegsende in der

Region vor 80 Jahren zuwenden.

Die letzten Kriegsmonate in der Region

Demern und Carlow

Das Jahr 1945 brachte in der Region

Demern und Carlow nämlich tiefgreifende

Veränderungen mit sich. Bereits im Frühjahr

war die deutsche Wehrmacht zunehmend in

der Defensive, und die Bewohner der Region

mussten sich auf das nahende Kriegsende

einstellen.

Im April 1945 quartierte sich eine

Luftwaffeneinheit auf dem Gut Klein Rünz ein,

zog aber bald weiter und hinterließ große Teile

ihres Geräts. Kurz darauf erreichten Anfang

Mai 1945 englische und US-amerikanische

Truppen die Region und besetzten das Gebiet.

Sie blieben bis zur sowjetischen Besetzung ab

Juli 1945.

Zwangsarbeiterlager oder das Lazarett

Grevesmühlen wurden aufgelöst. Viele

osteuropäische Zwangsarbeiterinnen hatten

hier bis zuletzt unter unmenschlichen

Bedingungen gelebt. Einige von ihnen wurden

nach Kriegsende in ihre Heimat zurückgebracht,

andere blieben in der Region.

Ursprünglich sollte das Heim Maurinmühle am

Kriegsende dem Militärfiskus als Siechenheim

zur Verfügung gestellt werden, was jedoch nicht

umgesetzt wurde. Stattdessen wurde die Heimleitung

einer älteren Schwester übertragen, die

zuvor im Kreiskrankenhaus Schönberg tätig war.

Mit der sowjetischen Besatzung begann

ab dem 1. Juli 1945 eine Zeit tiefgreifender

Umstrukturierungen. Großgrundbesitzer

wurden enteignet, ihre Flächen im Zuge

der Bodenreform an landlose Bauern und

Umsiedler verteilt. Zahlreiche Flüchtlinge aus

den ehemaligen deutschen Ostgebieten wurden

angesiedelt, während viele alteingesessene

Familien ihr Hab und Gut verloren.

Die Veranstaltung bietet die Möglichkeit,

sich über diese entscheidenden Monate

in der Region auszutauschen, neue

Forschungsergebnisse kennenzulernen und mit

Zeitzeugen ins Gespräch zu kommen.

Wir laden alle Interessierten herzlich dazu ein,

sich an der Diskussion zu beteiligen und mehr

über das Kriegsende und seine Folgen zu

erfahren.

 

Veranstalter

Kirchengemeinde Carlow und Kirchenkreis Mecklenburg
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