Veranstaltung
Kriegsende und Täterschaft in der Region Wismar Jugendliche, Zeitzeugen und Historiker berichten
Die Kirchengemeinde Heiligen Geist-St. Nikolai lädt ein zum Turmerlebnis mit Vortrag und Diskussion

- Turmkirche St. Nikolai
- St.-Nikolai-Kirchhof
- 23966 Wismar
Das Jahr 1945 bedeutete auch für unsere
Stadt eine Zeit des Umbruchs und
tiefgreifender Veränderungen. Die letzten
Kriegstage, das Ende der Kampfhandlungen
und der Einmarsch britischer Truppen der
2. Armee unter Field Marshal Bernard
Montgomery am 2. Mai 1945 markierten das
Ende einer Epoche und den schwierigen
Neuanfang unter der folgenden sowjetischen
Besatzung.
Wir laden Sie herzlich ein, diese Zeit
gemeinsam zu besprechen und Erinnerungen
zu teilen:
Der Historiker Christoph Wunnicke wird mit
einer kurzen Einführung in die Ereignisse
der Stadt im Frühjahr 1945 die historischen
Hintergründe darstellen. Anschließend
berichten Zeitzeugen oder deren Familien von
ihren persönlichen Erfahrungen aus dieser
bewegten Zeit.
Dabei wird es vor allem um die letzten
Kriegstage und die unmittelbare
Nachkriegszeit in der Region gehen:
Wismar war insbesondere durch die
Norddeutschen Dornier-
Werke ein bedeutender
Standort der deutschen
Rüstungsindustrie, in
denen bis März 1945
neben Facharbeitern
auch Zwangsarbeiter
Focke-Wulf Fw
190-Jagdflugzeuge
produzierten. Verheerend
war der nächtliche
Bombenangriff am
14./15. April 1945, bei
dem Lufttorpedos große
Teile des Marienviertels
zerstörten.
Während der britischen Besatzungszeit
übernahm zunächst noch der
nationalsozialistische Oberbürgermeister
Pleuger die Verwaltung, bevor er am 21. Mai
1945 abgesetzt wurde. Einen Tag später
setzte die britische Militärregierung Baron von
Biel, einen ehemaligen Stahlhelm-Funktionär,
als neuen Oberbürgermeister ein. Er wurde
unterstützt von Hans Raspe, der bereits 1919
als erster republikanischer Bürgermeister
Wismars tätig war.
Was sind Gedenkstättenfahrten?
Seit fünf Jahren gibt es sie:
Gedenkstättenfahrten von Jugendlichen
aus der Propstei Wismar an Orte der Shoa
in Polen. Acht bis siebzehn Jugendliche
machen sich jeweils in den Herbstferien
für eine Woche auf und besuchen Museen,
Gedenkstätten, Friedhöfe und Synagogen.
Wir starten immer in Chelmno/Kulmhof,
Ort eines ehemaligen Vernichtungslagers
zwischen Posen und Lodz. Ein Ort, an
dem die SS mit Abgasen das massenhafte
Töten „erfolgreich“ getestet hat. Um es
dann Sobibor, Treblinka, Belzec, Majdanek
und Auschwitz
hunderttausendfach
anzuwenden.
Zentraler Ort der GSF
(Gedenkstättenfahrt)
ist dann das Museum
Majdanek in
Lublin, Stutthof oder
Auschwitz.
Von dieser Arbeit wollen
wir berichten, Fotos
zeigen und Erfahrungen
Austauschen und in
das Gespräch kommen.
Vielleicht zu der Frage:
„Wie sicher ist das `Nie
Wieder!`?“













