Veranstaltung

Kriegsende und Täterschaft in der Region Wismar Jugendliche, Zeitzeugen und Historiker berichten

Die Kirchengemeinde Heiligen Geist-St. Nikolai lädt ein zum Turmerlebnis mit Vortrag und Diskussion

09.05.2025  ·  19:30 Uhr  ·  20:30 Uhr
  • Turmkirche St. Nikolai
  • St.-Nikolai-Kirchhof
  • 23966 Wismar

 

 

Das Jahr 1945 bedeutete auch für unsere

Stadt eine Zeit des Umbruchs und

tiefgreifender Veränderungen. Die letzten

Kriegstage, das Ende der Kampfhandlungen

und der Einmarsch britischer Truppen der

2. Armee unter Field Marshal Bernard

Montgomery am 2. Mai 1945 markierten das

Ende einer Epoche und den schwierigen

Neuanfang unter der folgenden sowjetischen

Besatzung.

Wir laden Sie herzlich ein, diese Zeit

gemeinsam zu besprechen und Erinnerungen

zu teilen:

Der Historiker Christoph Wunnicke wird mit

einer kurzen Einführung in die Ereignisse

der Stadt im Frühjahr 1945 die historischen

Hintergründe darstellen. Anschließend

berichten Zeitzeugen oder deren Familien von

ihren persönlichen Erfahrungen aus dieser

bewegten Zeit.

Dabei wird es vor allem um die letzten

Kriegstage und die unmittelbare

Nachkriegszeit in der Region gehen:

Wismar war insbesondere durch die

Norddeutschen Dornier-

Werke ein bedeutender

Standort der deutschen

Rüstungsindustrie, in

denen bis März 1945

neben Facharbeitern

auch Zwangsarbeiter

Focke-Wulf Fw

190-Jagdflugzeuge

produzierten. Verheerend

war der nächtliche

Bombenangriff am

14./15. April 1945, bei

dem Lufttorpedos große

Teile des Marienviertels

zerstörten.

Während der britischen Besatzungszeit

übernahm zunächst noch der

nationalsozialistische Oberbürgermeister

Pleuger die Verwaltung, bevor er am 21. Mai

1945 abgesetzt wurde. Einen Tag später

setzte die britische Militärregierung Baron von

Biel, einen ehemaligen Stahlhelm-Funktionär,

als neuen Oberbürgermeister ein. Er wurde

unterstützt von Hans Raspe, der bereits 1919

als erster republikanischer Bürgermeister

Wismars tätig war.

Was sind Gedenkstättenfahrten?

Seit fünf Jahren gibt es sie:

Gedenkstättenfahrten von Jugendlichen

aus der Propstei Wismar an Orte der Shoa

in Polen. Acht bis siebzehn Jugendliche

machen sich jeweils in den Herbstferien

für eine Woche auf und besuchen Museen,

Gedenkstätten, Friedhöfe und Synagogen.

Wir starten immer in Chelmno/Kulmhof,

Ort eines ehemaligen Vernichtungslagers

zwischen Posen und Lodz. Ein Ort, an

dem die SS mit Abgasen das massenhafte

Töten „erfolgreich“ getestet hat. Um es

dann Sobibor, Treblinka, Belzec, Majdanek

und Auschwitz

hunderttausendfach

anzuwenden.

Zentraler Ort der GSF

(Gedenkstättenfahrt)

ist dann das Museum

Majdanek in

Lublin, Stutthof oder

Auschwitz.

Von dieser Arbeit wollen

wir berichten, Fotos

zeigen und Erfahrungen

Austauschen und in

das Gespräch kommen.

Vielleicht zu der Frage:

„Wie sicher ist das `Nie

Wieder!`?“

 

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