Veranstaltung

Das Jahr 1945 in Parchim Opfer und Täter Eintritt frei.

Die Kirchengemeinden in Parchim laden ein zu Vortrag und Diskussion

30.04.2025  ·  18:30 Uhr  ·  19:30 Uhr
  • Ratskeller
  • Schuhmarkt 1
  • 19370 Parchim

 

 

Das Jahr 1945 bedeutete

auch für unsere Stadt

eine Zeit des Umbruchs

und tiefgreifender

Veränderungen. Die letzten

Kriegstage, das Ende

der Kampfhandlungen

und der Einmarsch

der Roten Armee

markierten das Ende

einer Epoche und den

schwierigen Neuanfang

unter sowjetischer

Besatzung.

Wir laden Sie herzlich

ein, diese Zeit gemeinsam zu

besprechen und Erinnerungen

zu teilen:

Der Historiker Christoph Wunnicke wird mit

einer kurzen Einführung in die Ereignisse

der Stadt im Frühjahr 1945 die historischen

Hintergründe darstellen. Im Anschluss

berichten Zeitzeugen oder deren Familien von

ihren persönlichen Erfahrungen aus dieser

bewegten Zeit.

Dabei wird es um die letzten Kriegstage und

die unmittelbare Nachkriegszeit in der Region

gehen: um die Parchimer Volkssturmeinheiten,

deren Mitglieder meist ehemalige Soldaten

des Ersten Weltkriegs waren. Der Parchimer

Fliegerhorst, ab 1942 vor allem zur Nachtjagd

gegen britische Bomber genutzt, wurde am 4.,

7. und 10. April 1945 massiv bombardiert. Die

Angriffe trafen jedoch auch Wohnhäuser. Zuvor

setzte ein massiver Flüchtlingsstrom ein, der

die Stadt zeitweise überfüllte. Schulen wurden

geschlossen und als Notunterkünfte genutzt.

Hitlerjungen fungierten als Trecklotsen, um die

erschöpften Menschen weiter nach Westen

zu leiten. Etwa 60 von ihnen wurden trotz aller

Mühen auf dem Parchimer Neuen Friedhof

beigesetzt.

In den ersten Tagen

nach der Besetzung

arbeitete nur eine

Gemeinschaftsküche,

erst ab Mitte Mai

konnten rund 3.500

Menschen über offizielle

Mittagsausgaben versorgt

werden. Besonders

problematisch war

die Versorgung von

Kindern mit Milch, da

Transportwege unsicher

waren und Fuhrwerke oft

von Soldaten requiriert

wurden.

Den Kern der Veranstaltung

bildet die offene Diskussion

mit Ihnen, dem Publikum. Wir möchten

Sie ermutigen, Ihre Erinnerungen oder die

Geschichten Ihrer Familie zu teilen – sei es

über die letzten Kriegstage, die Begegnungen

mit der US- und später der Roten Armee,

die ersten Monate nach dem Krieg oder das

Schicksal der Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge

in unserer Region.

Lassen Sie uns gemeinsam ein Stück

Geschichte lebendig halten. Wir freuen uns auf

Ihre Teilnahme!

 

Leaflet | © OpenStreetMap contributors, Points © 2020 kirche-mv.de