Veranstaltung
Das Jahr 1945 in Parchim Opfer und Täter Eintritt frei.
Die Kirchengemeinden in Parchim laden ein zu Vortrag und Diskussion

- Ratskeller
- Schuhmarkt 1
- 19370 Parchim
Das Jahr 1945 bedeutete
auch für unsere Stadt
eine Zeit des Umbruchs
und tiefgreifender
Veränderungen. Die letzten
Kriegstage, das Ende
der Kampfhandlungen
und der Einmarsch
der Roten Armee
markierten das Ende
einer Epoche und den
schwierigen Neuanfang
unter sowjetischer
Besatzung.
Wir laden Sie herzlich
ein, diese Zeit gemeinsam zu
besprechen und Erinnerungen
zu teilen:
Der Historiker Christoph Wunnicke wird mit
einer kurzen Einführung in die Ereignisse
der Stadt im Frühjahr 1945 die historischen
Hintergründe darstellen. Im Anschluss
berichten Zeitzeugen oder deren Familien von
ihren persönlichen Erfahrungen aus dieser
bewegten Zeit.
Dabei wird es um die letzten Kriegstage und
die unmittelbare Nachkriegszeit in der Region
gehen: um die Parchimer Volkssturmeinheiten,
deren Mitglieder meist ehemalige Soldaten
des Ersten Weltkriegs waren. Der Parchimer
Fliegerhorst, ab 1942 vor allem zur Nachtjagd
gegen britische Bomber genutzt, wurde am 4.,
7. und 10. April 1945 massiv bombardiert. Die
Angriffe trafen jedoch auch Wohnhäuser. Zuvor
setzte ein massiver Flüchtlingsstrom ein, der
die Stadt zeitweise überfüllte. Schulen wurden
geschlossen und als Notunterkünfte genutzt.
Hitlerjungen fungierten als Trecklotsen, um die
erschöpften Menschen weiter nach Westen
zu leiten. Etwa 60 von ihnen wurden trotz aller
Mühen auf dem Parchimer Neuen Friedhof
beigesetzt.
In den ersten Tagen
nach der Besetzung
arbeitete nur eine
Gemeinschaftsküche,
erst ab Mitte Mai
konnten rund 3.500
Menschen über offizielle
Mittagsausgaben versorgt
werden. Besonders
problematisch war
die Versorgung von
Kindern mit Milch, da
Transportwege unsicher
waren und Fuhrwerke oft
von Soldaten requiriert
wurden.
Den Kern der Veranstaltung
bildet die offene Diskussion
mit Ihnen, dem Publikum. Wir möchten
Sie ermutigen, Ihre Erinnerungen oder die
Geschichten Ihrer Familie zu teilen – sei es
über die letzten Kriegstage, die Begegnungen
mit der US- und später der Roten Armee,
die ersten Monate nach dem Krieg oder das
Schicksal der Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge
in unserer Region.
Lassen Sie uns gemeinsam ein Stück
Geschichte lebendig halten. Wir freuen uns auf
Ihre Teilnahme!



















