"Hoffnungsleuchten" Kirchengemeinden im Land laden zu „Lebendigen Adventskalendern“ und zu Weihnachtsgottesdiensten ein
24.11.2020 · Rostock/Stralsund.„Fürchtet euch nicht!“ Diese Weihnachtsbotschaft bekommt in diesem Jahr eine besondere Bedeutung. Die Menschen spüren, wie verletzlich menschliches Dasein ist. Abstand ist seit Monaten ein Gebot der Nächstenliebe. Dies wird auch die kirchlichen Angebote im Advent und zu Weihnachten in Mecklenburg-Vorpommern beeinflussen. Ebenso wie die weiteren Regelungen zur Eindämmung der Pandemie. Die Nordkirche hat alle rund 1.000 Gemeinden gebeten, die diesjährige Advents- und Weihnachtszeit unter das Motto „#hoffnungsleuchten – Mehr als… Alle Jahre wieder“ zu stellen. Alle Menschen sind zudem aufgerufen, überall im Freien, zuhause oder am Arbeitsplatz Sterne leuchten zu lassen, um damit auf die besondere Zeit des Advents und auf Weihnachten aufmerksam zu machen. Damit wird ein Zeichen der Hoffnung gesetzt, das dazu beitragen kann, die Kluft zwischen der Einhaltung der gebotenen Corona-Vorgaben und der Sehnsucht nach Gemeinschaft und nach einem feierlichen Weihnachten zu überbrücken.
Planungen laufen seit Wochen
In den circa 380 Kirchengemeinden im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg und im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis wird seit Wochen geplant, vorbereitet und überlegt, was im Advent und zu den Weihnachtsfeiertagen möglich und verantwortbar ist. Dabei ist allen Beteiligten bewusst, dass sich die Lage auch kurzfristig und regional ändern kann, so dass teilweise mehrgleisig Ideen verfolgt werden. Das ist für die Kirchengemeinden keine einfache Situation, die aber auch viel Kreativität freisetzt und neue Formen der Zusammenarbeit entstehen lässt. Eine Strategie besteht darin, an den Festtagen deutlich mehr und kürzere Gottesdienste und Andachten anzubieten – über den Tag verteilt und an verschiedenen Orten. Andere Gemeinden versuchen, über längerfristige Anmeldungen und/oder mittels der Vergabe von Tickets die Ströme der Besuchenden zu regulieren.
Überall entstehen neue Möglichkeiten
Um genug Abstand halten zu können, ziehen einige Gemeinden mit kleinen Kirchen in größere Räumlichkeiten um. Andere Kirchengemeinden weichen gleich ganz ins Freie aus. Denn Formate, die draußen stattfinden, sind weniger riskant und bieten mehr Platz, um Abstände einhalten zu können. Zudem können im Freien kleinere Gruppen auch singen. Von Kirchtürmen können Bläser zudem weit hörbar spielen. Ob in oder vor der Kirche, im Pfarrgarten, in den Straßen und auf Marktplätzen – überall entstehen neue Möglichkeiten, damit Menschen mit Rücksicht, mit dem nötigen Abstand und unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen bei „Lebendigen Adventskalendern“, Adventsandachten, Krippenspielen und Christvespern zusammen kommen können. Alle sind gebeten, sich in ihrer Kirchengemeinde vorab über die konkreten Termine und das Prozedere (Einlasskarten etc.) zu informieren.
„Lebendige Adventskalender“ neu gedacht
Eine besondere Form des Brauchtums in der Vorweihnachtszeit ist der „Lebendige Adventskalender“. Dabei stehen das Miteinander, die Begegnung und das gemeinsame Vorbereiten auf Weihnachten, das Warten auf die Ankunft Gottes in der Welt, im Mittelpunkt. Normalerweise begegnen sich bei den „Lebendigen Adventskalendern“ Menschen vor den geschmückten Fenstern oder Türen verschiedener Gastgebender. Dort wird gemeinsam gesungen, Geschichten oder Gedichte sind zu hören. Oft werden die unterschiedlich gestalteten kleinen Feiern durch das Verteilen leckeren Backwerks und den Ausschank von Tee oder Glühwein ergänzt. In diesem Jahr haben sich zahlreiche Kirchengemeinden im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg und im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis Gedanken gemacht, wie die vorweihnachtliche Aktion der „Lebendigen Adventskalendern“ auch im Jahr 2020 unter Einhaltung der Vorgaben zur Eindämmung der Pandemie stattfinden kann.
Gottesdienste im Rundfunk oder im Internet
Wer insbesondere am Heiligen Abend und an den Festtagen lieber zu Hause bleiben möchte, kann im Radio und im Fernsehen viele Gottesdienste mitfeiern. Seit März setzen auch zahlreiche hiesige Kirchengemeinden zusätzlich auf eigene digitale Angebote: Gottesdienste und Andachten werden als Video ins Internet gestellt, Briefe per E-Mail verschickt oder auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht. Dies wird zu den Festtagen ähnlich sein. Alle Kirchengemeinden finden sich mit ihren Kontaktdaten hier im Internetportal.
Quelle: ELKM/PEK (cme/sk)