Krippenspiel vor dem Supermarkt Greifswalder Gemeinde führt die Weihnachtsgeschichte open air auf

Von Sybille Marx

23.12.2013 · Greifswald.

Mitten im Plattenbauviertel Schönwalde I will die Greifswalder Johannesgemeinde am 24. Dezember wieder einen Familiengottesdienst veranstalten – mit einem Krippenspiel unter freiem Himmel, direkt vor einem Aldi-Supermarkt (ab 15.30 Uhr). „Die Firma, von der wir die Ausrüstung leihen, sagt immer: Ihr seid verrückt, keiner macht um diese Jahreszeit was open air“, erzählt Olaf Böhne, Vorsitzender des Kirchengemeinderats. Doch für die Gemeinde sei das schon selbstverständlich.

Die Johannesgemeinde steht nicht auf ihrem Seelsorgebezirk, sondern wurde in den 70er Jahren im Gebiet einer anderen Gemeinde gebaut. „Jetzt kommt die Kirche zu den Menschen“, erklärt Böhne. Vor vier Jahren hatten er und weitere Helfer das Krippenspiel zum ersten Mal auf die Beine gestellt. Mitglieder aus der eigenen Gemeinde kamen, aber auch die ersten Neugierigen aus dem Viertel. Im vergangenen Jahr versammelten sich schon um die 300 Besucher. „So viele, wie wir nie in unsere Kirche bekommen würden“, sagt Böhne. „Und inzwischen ist es schon so, dass uns Schönwalder vorher ansprechen: Macht ihr das wieder?“

Rund 30 Gemeindeglieder engagieren sich dafür. Eine Bläsergruppe will in diesem Jahr Lieder spielen, der Pastor wieder eine Kurz-Predigt halten. Helfer sollen kleine Geschenke verteilen, die Bühne auf und abbauen – bis gegen 17 Uhr der Platz wieder leer ist.

Was bleibt ist die Erinnerung an die Geschichte, hofft Robert Wild, der das Krippenspiel geschrieben und mit Ehrenamtlichen einstudiert hat. In seinem Stück erzählen die Weisen einer Frau, wie sie Jesus an der Krippe besuchten. Die Frau komme ins Überlegen, ob die Geburt auch sie betrifft, sagt er. „Ich hoffe, dass sich das auch der eine oder andere Besucher fragt.“

Quelle: Mecklenburgische und Pommersche Kirchenzeitung Nr. 51-52/2013