4. Tagung der Landessynode Greifswalder Kapellenverein gewinnt ersten Fundraising-Preis der Nordkirche
23.11.2013 · Lübeck-Travemünde. Die Nordkirche hat am Sonnabend erstmals einen Fundraising-Preis für die Beschaffung finanzieller Mittel vergeben. Den ersten Preis erhielt der Greifswalder Kapellenverein.
Elke König, Vize-Präses der Landessynode aus Greifswald, überreichte die Auszeichnung in Höhe von 2.500 Euro am Sonnabend in Lübeck-Travemünde. Seit 2010 ist der Verein mit seiner kleinen Holz-Kirche auf dem Greifswalder Weihnachtsmarkt präsent und erinnert an den christlichen Ursprung des Weihnachtsfestes. Es gehe beim kirchlichen Fundraising nicht in erster Linie um das Geld, sondern um eine nachhaltige Mitgliederbindung und einen langfristigen Gemeindeaufbau, sagte König. "Fundraising ist Menschen gewinnen."
Auf dem Greifswalder Weihnachtsmarkt wird an jedem Werktag um 12.30 Uhr eine Andacht gefeiert. Angeboten werden Plätzchenbacken, Basteln, Krippenspiele und kirchliche Adventsmusik. Die Kosten für die Kirche und den Betrieb auf dem Weihnachtsmarkt wird aus Spenden aufgebracht. "Wir freuen uns, dass die Initiative über Vorpommern hinaus so gute Resonanz findet", sagte der Vorstandsvorsitzende Hans-Martin Harder. Er hoffe, dass sich "auch andere anregen lassen, es uns nachzutun". Bisher sei die Greifswalder Adventskapelle die einzige ihrer Art in der Landeskirche.
Der mit 1.500 Euro dotierte zweite Preis ging an Christine Matzen, Fundraiserin des Kirchenkreises Schleswig-Flensburg. 1.000 Euro hat die Gemeinde Kollmar (bei Itzehoe) für ihr Fundraising-Projekt "Spenden Sie Ihren Schrott" erhalten, mit dem für die Bilder ihrer Dorfkirche sammelt.
Feste Fundraising-Strukturen in acht Kirchenkreisen
Vor sieben Jahren wurden die ersten kirchlichen Fundraiser in Norddeutschland ausgebildet. Acht der 13 Kirchenkreise der Nordkirche haben mittlerweile feste Strukturen für ein professionelles Fundraising, sagt Ulf Compart, Fundraising-Manager der Nordkirche. Etwa jede dritte Gemeinde habe derzeit ein Spendenprojekt oder einen Förderverein.
Professionelles Fundraising beginne mit einer Investition von rund zehn Prozent der geplanten Einnahmen, betonte Compart. Das Projekt müsse konkret und vor Ort verankert sein. Es sollte auf etwa drei Jahre angelegt sein. Notwendig sei unter anderem ein ansprechender Internet-Auftritt. Auf jede Spende sollte ein Dank folgen - sei es eine Karte oder ein persönlich überreichter Blumenstrauß.
Wie viel Geld die Nordkirchen-Gemeinden durch Spenden einwerben, kann Compart nur grob auf sechs bis sieben Millionen Euro schätzen. Die Bereitschaft der Menschen, für ein kirchliches Gemeindeprojekt vor Ort spenden, wachse derzeit. Große Spendenorganisationen dagegen hätten es eher schwerer.
Die Nordkirche hat bei ihrer Gründung 2012 einen Bonifizierungsfonds ins Leben gerufen, der Projekte von Gemeinden und kirchlichen Institutionen mit jährlich 120.000 Euro unterstützt. Für jede nach bestimmten Kriterien eingeworbene Spende gibt die Nordkirche 20 Prozent dazu.
Quelle: epd/kmv