Siebte Glocke für den Greifswalder Dom Justizministerin Kuder: Kirche in MV soll Ökumene voranbringen
30.09.2013 · Greifswald. In Greifswald ist am Sonntag die siebte und letzte Glocke für den Dom St. Nikolai erstmals offiziell geläutet worden. "Das Schönste am Tag der Glockenweihe ist das historische Zusammenspiel aller Kirchen in Greifswald" sagte die Schweriner Justizministerin Uta-Maria Kuder (CDU), die auch zuständig ist für Kirchenangelegenheiten. Dass alle Glocken der Stadt nach dem Festgottesdienst gemeinsam erklungen seien, sei ein Ereignis, dass Menschen in der Regel nur einmal in ihrem Leben erleben.
Die neue Glocke wiegt 570 Kilogramm, hat einen Durchmesser von 898 Millimetern (0,898 Meter) und eine Höhe ohne Krone von 743 Millimetern (0,743 Meter). Sie wurde ausschließlich aus Spenden finanziert. Kuder wünschte sich, "dass dieses Zusammenspiel künftig nicht mehr nur eine Ausnahme für Jahrzehnte ist, sondern mehr und mehr zur Selbstverständlichkeit wird". Die Kirche in Mecklenburg-Vorpommern sollte ihrer Ansicht nach die Ökumene weiter voranbringen.
Die siebte Glocke ist mit den im Norden beheimateten Kranichen verziert. Nach dem Atombombenabwurf auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki wurden Kraniche zum weltweiten Symbol des Friedens. Das derzeitige Geläut des Greifswalder Doms besteht aus drei historischen Glocken: Der Franziskanerglocke aus dem 14. Jahrhundert, der Bet- und Professorenglocke von 1440 und der Kindtaufglocke von 1615 sowie aus drei Glocken, die 2006 und 2010 gegossen wurden. Seit 1996 hatte die Kirchengemeinde die drei historischen Glocken restaurieren lassen.
Der Greifswalder Dom soll in den nächsten vier Jahren für fünf Millionen Euro weiter instandgesetzt werden, hieß es. Schadensschwerpunkte sind erhebliche Rissbildungen im Ostbereich des Kirchenschiffs und am Turm, teilweise Zerstörungen des Dachtragwerkes unter anderem durch Hausschwamm sowie undichte und erneuerungsbedürftige Dachflächen und Fassade. Zwischen 2009 und 2011 erfolgten bereits drei Sanierungsabschnitte.
Quelle: epd