Bischofsvertreter Magaard oder Pröpstin Knotte Landessynode der Nordkirche wählt am Freitag Bischöfin oder Bischof
08.04.2014 · Schleswig. Der Schleswiger Bischofsvertreter Gothart Magaard (58) und die Bad Gandersheimer Pröpstin Elfriede Knotte (57) aus der evangelischen Landeskirche Braunschweig treten am Freitag zur Bischofswahl an.
Am kommenden Freitag (11. April) wird die Landessynode der Nordkirche eine Bischöfin oder einen Bischof für den Sprengel Schleswig und Holstein wählen. Die 156 Synodalen tagen im Dom zu Schleswig – der Gottesdienst beginnt um 15.30 Uhr. Vorgeschlagen für das Amt der Bischöfin beziehungsweise des Bischofs sind Pröpstin Elfriede Knotte (57, Propstei Bad Gandersheim, Evangelisch-lutherische Landeskirche Braunschweig) und Bischofsvertreter Gothart Magaard (58, Sprengel Schleswig und Holstein, Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland). Bei der Wahl geht es um die Nachfolge des ehemaligen Schleswiger Bischofs Gerhard Ulrich, der seit vergangenem Jahr Landesbischof der Nordkirche mit Dienstsitz in Schwerin ist. Gottesdienst und Wahlsynode sind öffentlich – Interessierte sind herzlich willkommen.
Pröpstin Knotte und Bischofsvertreter Magaard haben sich in den vergangenen Wochen vorgestellt – jeweils mit einer Predigt im Schleswiger Dom und einem Vortrag im Evangelischen Bildungswerk des Kirchenkreises Plön-Segeberg. Während der Synodentagung werden sie noch einmal je 20 Minuten Zeit haben, um sich der Landessynode zu präsentieren.
Elfriede Knotte: Erste Pröpstin in der Braunschweiger Landeskirche
Die 57-jährige Elfriede Knotte wurde in Nümbrecht (Oberbergischer Kreis) geboren und studierte nach dem Abitur an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal sowie der Georg-August-Universität Göttingen Theologie. Nach dem zweiten Examen wurde sie in der Evangelisch-lutherischen Kirche in Braunschweig ordiniert. Elfriede Knotte arbeitete als Pastorin zunächst in der Gemeinde Salzgitter Thiede (1984 bis 1987), dann in Immenrode (1987 bis 1995). 1995 kandidierte sie als erste Frau in der Braunschweiger Landeskirche für das Propstamt und wurde gewählt. Seitdem ist Elfriede Knotte Pröpstin der Propstei Bad Gandersheim. Die 57-Jährige ist verwitwet und hat zwei erwachsene Kinder. Sie ist unter anderem Vorsitzende des Diakonissenvereins Salem e.V., gehört dem Beirat für Kirchenmusik und der Beratungskommission der Landeskirche zur Einstellung von Pfarrerinnen und Pfarrern im Probedienst an. Zudem arbeitet sie im Konvent für besondere Kirchenorte mit und führt zusammen mit einem Team jährlich ein dreiwöchiges Konfirmandenferienseminar durch.
Gothart Magaard: Erfahrung als Bischofsvertreter
Der 58-jährige Gothart Magaard wurde in Flensburg geboren und studierte Theologie an der Kirchlichen Hochschule und an der Freien Universität (West-) Berlin sowie an der Universität Hamburg. Nach dem zweiten Examen wurde er 1986 an der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis ordiniert. Gothart Magaard arbeitete anschließend als Pastor in Hamburg-Jenfeld, ab 1989 als theologischer Referent im Nordelbischen Kirchenamt (Kiel). Zwischen 1991 und 2005 war er am Prediger- und Studienseminar Preetz tätig, zunächst als Studienleiter, später als Direktor. Ab 2005 leitete Magaard das Personaldezernat des Nordelbischen Kirchenamtes. Im Oktober 2009 übertrug ihm die Kirchenleitung im Auftrag der Synode die bischöflichen Aufgaben im Sprengel Schleswig und Holstein, da der gewählte Bischof Gerhard Ulrich als Vorsitzender der Kirchenleitung zentrale Aufgaben im Fusionsprozess zur Nordkirche übernommen hatte. Gothart Magaard ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder.
Mindestens 79 Stimmen werden benötigt
Das Wahlverfahren ist im Bischofswahlgesetz der Nordkirche geregelt. Damit die Landessynode beschlussfähig ist, müssen mindestens 104 Kirchenparlamentarier (zwei Drittel) der insgesamt 156 Mitglieder anwesend sein. Gewählt ist der Kandidat oder die Kandidatin im ersten Wahlgang, wenn er oder sie die Mehrheit der 156 Synodalen bekommt. Erreicht dies keiner der beiden, sind zwei weitere Wahlgänge möglich. Dies ist vor allem dann wahrscheinlich, wenn viele Synodale fehlen. Nach dem dritten Wahlgang scheidet aus, wer die geringere Stimmenzahl hat. Aber auch im letzten Wahlgang benötigt Elfriede Knotte oder Gothart Magaard mindestens 79 Stimmen – unabhängig davon, ob alle 156 Synodalen anwesend sind.
Der Sprengel Schleswig und Holstein ist mit mehr als einer Million evangelischer Christinnen und Christen der größte in der Nordkirche. Zu ihm gehören die acht Kirchenkreise Altholstein, Dithmarschen, Nordfriesland, Ostholstein, Plön-Segeberg, Rantzau-Münsterdorf, Rendsburg-Eckernförde und Schleswig-Flensburg sowie die Nordschleswigschen Gemeinde in Dänemark mit insgesamt 365 Kirchengemeinden.
Quelle: Nordkirche/kmv