Weihnachtsbotschaft von Bischof Dr. Abromeit „Jede friedliche Revolution beginnt mit dem Weihnachtsgeschehen“

Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit

© kirche-mv.de/D. Vogel

24.12.2014 · Greifswald.

„…und Friede auf Erden bei den Menschen!“ – den himmlischen Gruß der Engel in der biblischen Weihnachtsgeschichte stellt Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit in seiner Weihnachtspredigt dieses Jahr in den Mittelpunkt. Dabei unterscheidet der Greifswalder Bischof zwischen Sicherheit und Frieden: „Das ist kein durch Waffen oder Verträge garantierter Friede, sondern ein Friede, den Gott schenkt und der zu allererst die Herzen der Menschen ergreift. Dann aber zieht er Kreise und verändert die Welt.“ Dies sei der Friede Jesu, für den Dietrich Bonhoeffer gestritten habe und gestorben sei. Bonhoeffer zitierend sagt Abromeit: „Es gibt keinen Weg zum Frieden auf dem Weg der Sicherheit.“
 
Keinerlei Sicherheit hätten auch die Menschen gehabt, die vor 25 Jahren für diesen Frieden auf die Straße gegangen seien, so Bischof Abromeit: „Hier in Deutschland haben wir selbst erlebt, wie in der friedlichen Revolution diese Macht des Friedens Wirklichkeit geworden ist. Der in diesem Jahr verstorbene Leipziger Pastor Christian Führer sprach von dieser Erfahrung als der ‚Macht der Gewaltlosigkeit‘. In dem Ruf ‚Keine Gewalt‘ ist sie auf den Punkt gebracht worden.“
 
Damals habe laut Abromeit die „Kraft der Machtlosigkeit“ gewirkt, die das Herz von Weihnachten sei: „Jede friedliche Revolution beginnt mit der Entscheidung Gottes, im Kind Jesus Christus, im Säugling in einer Notunterkunft Wirklichkeit in dieser Welt zu werden. Sie setzt sich fort in unseren Herzen, die dieser Christus verwandelt, und füllt schließlich unsere Familien, unsere Städte und unser ganzes Land. Friede auf Erden wird dort, wo Gott im Himmel seine Ehre gegeben wird. Es beginnt auch wieder an diesem Weihnachtsfest. Aber es wird nach Weihnachten nicht aufhören. Ist die Sehnsucht erst geweckt, gibt sie unserem Leben seine Richtung.“

Quelle: Bischofskanzlei Greifswald