"Menschen gewinnen - Zukunft gestalten" Erstes Fundraising-Festival der Nordkirche findet im Mai in Schwerin statt
08.02.2014 · Schwerin. Zeit, Sachen oder Geld spenden: Für viele soziale, gemeinnützige und kirchliche Projekte wird das immer wichtiger. Um das Fundraising bekannter zu machen und Hilfen zu geben, plant die Nordkirche im Mai in Schwerin ein spezielles Festival.
Die Nordkirche geht neue Wege, um Menschen als Freunde und Förderer von kirchlichen und nichtkirchlichen Initiativen zu gewinnen. Dazu veranstaltet die norddeutsche Landeskirche vom 14. bis 16. Mai in Schwerin das erste Fundraising-Festival in Deutschland, teilte der Fundraising-Manager der Nordkirche, Ulf Compart, am Freitag in Schwerin mit.
Unter dem Motto "Menschen gewinnen - Zukunft gestalten" sind Seminare, Vorträge, Beratungen, eine Messe zum Thema sowie ein Benefizkonzert mit Max Mutzke geplant. Zudem wird ein touristisches Begleitprogramm angeboten, um auch Gästen aus anderen Bundesländern Kultur in Schwerin vorzustellen. Zielgruppe sind leitende Menschen in Fördervereinen, Stiftungen und Initiativen, die Fundraising machen wollen sowie Schweriner, die sich für das Thema interessieren.
Damit sich das Festival finanziell selbst trägt, werden Teilnahmegebühren erhoben. Gerechnet wird mit 200 zahlenden Teilnehmern. Daneben soll es kostenlose Angebote geben. Dazu gehören unter anderem zehn Speed-Beratungen auf der Pfaffenteichfähre für Non-Profit-Organisationen, die neue Fundraising-Projekte planen. Kostenlos wird auch eine "Fundraising-Klinik" sein, die in der alten Pflegeschule in der Alexandrinenstraße eingerichtet wird. Dort können sich schlecht laufende Fundraising-Projekte beraten lassen.
Drei neue Fundraising-Projekte in Schwerin
Von jeder verkauften Karte für das Konzert mit Max Mutzke gehen sechs Euro in drei neue regionale Fundraising-Projekte: Das Diakoniewerk "Neues Ufer" will seinen tierpädagogischen Hof in Rampe bei Schwerin sanieren und ausbauen. Die Evangelische Jugend Schwerin plant einen Wohn-Werkstatt-Laden in Bahnhofsnähe als erste Anlaufstelle für obdachlose junge Menschen mit Übernachtungs- und Beratungsmöglichkeit. Die Schweriner Musik- und Kunstschule Ataraxia will ein niederschwelliges Musik- und Theaterangebot für Kitas und Schulen schaffen.
Fundraising habe nicht nur zum Ziel, Geld für bestimmte Projekte einzuwerben, betonte Compart. Vielmehr gehe es darum, möglichst viele Menschen für ein Projekt zu begeistern und zu einem Engagement zu bewegen. Professionelles Fundraising beginne mit einer Investition von rund zehn Prozent der geplanten Einnahmen.
Das Projekt müsse konkret und vor Ort verankert sein. Es sollte auf etwa drei Jahre angelegt sein. Notwendig sei unter anderem ein ansprechender Internet-Auftritt. Auf jede Spende sollte ein Dank folgen - sei es eine Karte oder ein persönlich überreichter Blumenstrauß. Schätzungsweise jede dritte Kirchengemeinde in der Nordkirche hat derzeit ein Spendenprojekt oder einen Förderverein. Dazu gehörten beispielsweise Orgel- oder Kirchensanierungen, Stellenmitfinanzierungen, Tafel- oder Obdachlosenarbeit oder auch Bildungsprojekte.
Bundesweit werden pro Jahr rund acht Milliarden Euro gespendet, sagte Compart. Etwa 38 Prozent der Bürger spende. Das bedeute, dass ein Großteil der Bevölkerung nicht spende. Deutschlandweit gebe es inzwischen etwa bis zu 1.200 professionelle Fundraiser. Innerhalb der Nordkirche haben inzwischen acht der 13 Kirchenkreise hauptamtliche Fundraiser, allerdings nicht in den Kirchenkreisen Mecklenburg und Pommern.
Quelle: epd
Weitere Informationen unter: www.fundraisingfestival.de