Bischof Abromeit: „Fachtheologin mit großer Fähigkeit, sich einzufühlen“ Claudia Tietz als Studienleiterin des Pastoralkollegs eingeführt
30.01.2014 · Ratzeburg. Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit hat am Mittwoch im Ratzeburger Dom Dr. Claudia Tietz in ihr Amt als Studienleiterin des Pastoralkollegs Ratzeburg eingeführt. Bereits seit November vergangenen Jahres organisiert und leitet die 48-Jährige dort Kurse zur Fort- und Weiterbildung von Pastorinnen und Pastoren der Nordkirche.
Die gebürtige Berlinerin war nach einer vierjährigen Assistententätigkeit an der Hamburger Universität die letzten sechs Jahre Gemeindepastorin in Hamburg-Rissen (Kirchenkreis Hamburg West). „Bei Claudia Tietz verbinden sich eine hohe theologische Fachkompetenz und didaktische Fähigkeiten mit der Gabe, sich in andere Menschen einzufühlen“, sagte der Greifswalder Bischof, der für die Aus- und Fortbildung der mehr als 1700 Pastorinnen und Pastoren in der Nordkirche zuständig ist.
Claudia Tietz ist als eine von vier Studienleiterinnen und Studienleitern des Pastoralkollegs zuständig für die Bereiche Seelsorge, Spiritualität, Ökumene und Biblische Theologie. Jährlich bilden sich rund 480 Pastorinnen und Pastoren in den Kursen, Kollegs und Studientagen des Pastoralkollegs weiter. „Die Stärke des Pastoralkollegs liegt in seiner Vielfalt“, so Claudia Tietz. Eine Reihe von Kursen vermitteln konkrete Fähigkeiten etwa für die Notfallseelsorge, andere bieten eine persönliche Auszeit wie das Pilgern auf dem Jakobsweg. Pastorinnen und Pastoren frischen ihr theologisches Wissen beispielsweise zum Forschungsstand des Neuen Testaments auf und denken gemeinsam über Themen wie Tod und Auferstehung nach.
Kolleg für Zusammenwachsen in der Nordkirche wichtig
Für die neue Studienleiterin spielt das Kolleg für das Zusammenwachsen in der Nordkirche eine zentrale Rolle: „Pastorinnen und Pastoren aus verschiedenen Regionen mit ganz unterschiedlichem Glaubenshintergrund treffen sich hier und arbeiten in zwangloser Atmosphäre an einem gemeinsamen Thema, das sie interessiert. Woher die Kollegin oder der Kollege kommen, ist dabei völlig zweitrangig. Dadurch werden Ressentiments und Vorurteile schnell aufgelöst.“
Eine Antwort auf sinkende Mitgliederzahlen und Kritik an der Institution Kirche ist ihrer Meinung nach schlicht solides Handwerkszeug: „Ich halte es für enorm wichtig, dass die Pastorin oder der Pastor sich auf die Grundlagen pastoralen Handelns konzentriert, also Gottesdienste, Taufen, Trauungen, Beerdigungen, Seelsorge und Unterricht von Kindern und Jugendlichen. Wenn sie ihr Handwerk gut machen, dann ist für die Kirche viel gewonnen.“
Bischof Abromeit betont, dass die Angebote des Ratzeburger Pastoralkollegs in Zukunft noch stärker an Bedeutung gewinnen werden: „Heutzutage kann kaum noch jemand im Beruf auskommen mit dem, was er in seiner Ausbildung gelernt hat. Gerade für unsere Pastorinnen und Pastoren, die mitten in einer gesellschaftlichen Umbruchsituation stehen, ist die Fort- und Weiterbildung immens wichtig.“
Quelle: Bischofskanzlei Greifswald