"Wurzeln am Fluss" Rund 1.000 Besucher beim siebten Elbekirchentag in Magdeburg
14.07.2014 · Magdeburg.In Magdeburg haben am Wochenende rund 1.000 Menschen den siebten Elbekirchentag gefeiert. Das zweitägige Treffen mit Besuchern aus Orten entlang der Elbe von Tschechien bis zur Nordsee stand diesmal unter dem Motto "Wurzeln am Fluss". Zum Abschluss am Sonntag ermutigte Regionalbischof Christoph Hackbeil Bürgerinitiativen und Umweltaktivisten, im Engagement für den Schutz der Elbe nicht nachzulassen. Aus dem Einsatz ganz Weniger könnten sich Ströme ergeben, wie etwa die friedliche Revolution in der DDR 1989 gezeigt habe, sagte Hackbeil bei einem Gottesdienst unter freiem Himmel am Flussufer.
Das sei auch denjenigen Menschen zu wünschen, die seit gut 20 Jahren für einen naturnahen Umgang mit der Elbe kämpfen. Auch bei der Forderung an die Politik nach einem Gesamtkonzept für die Elbe würden die kleinen Schritte zählen, betonte er in seiner Predigt vor etwa 300 Zuhörern. Propst Hackbeil ist Regionalbischof des Sprengels Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Der Gottesdienst fand auf zum Fluss hinabführenden Stufen statt. Dabei wurden auch ein Säugling und drei Jugendliche mit Elbewasser getauft.
Zu dem Kirchentag gehörten ein Markt der Möglichkeiten von Initiativen und Vereinen sowie Angebote für Kinder und Jugendliche, Konzerte und eine Bibelarbeit mit dem anglikanischen Reverend Robert Jones aus Großbritannien. Ferner fand ein Nachtgottesdienst auf der historischen Hubbrücke über der Elbe statt. Daran wirkten eine Band sowie Schauspieler und Ballett-Tänzerinnen mit.
Bei einem Gesprächsforum mahnte der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, beim Hochwasserschutz aus den Grabenkämpfen von Interessengruppen herauszukommen an. Ziel müsse sein, Hochwasserschutz und den Erhalt der Flussauen in Einklang zu bringen. Zum Schutz des Menschen sei der Erhalt der Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt unverzichtbar, betonte Weiger.
Der Wasserstraßen-Abteilungsleiter im Bundesverkehrsministerium, Felix Stenschke, räumte ein "großes Interessenbündel" entlang der Flüsse ein. Dabei sei zu beachten, dass die Elbe zwar ein einmaliger, aber seit 200 Jahren von Menschenhand gestalteter Naturraum sei.
Veranstalter des Kirchentages waren der Evangelische Kirchenkreis Magdeburg, die Bürgerinitiative Pro Elbe, das Lothar-Kreyssig-Ökumene-Zentrum der mitteldeutschen Landeskirche und der Stadtmarketingverein. Nach dem Abschlussgottesdienst wurde zum zwölften Magdeburger Elbebadetag von BUND und Pro Elbe eingeladen.
Optisch begleitet wurde der Kirchentag von einem Elbe-Wasser-Kreuz, das Christen 1995 an der Elbequelle im Riesengebirge aus abgestorbenen Ästen gezimmert hatten. Mit der Tradition der speziellen Elbekirchentage war 2008 in Coswig bei Dessau-Roßlau begonnen worden.
Quelle: epd