Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens Sächsische Landeskirche hat neue Synode - Präsident Guse wiedergewählt

16.06.2014 · Dresden. Sachsens evangelisch-lutherische Landeskirche hat eine neue Synode. Am Wochenende waren die 80 Mitglieder zu ihrer konstituierenden Tagung in Dresden zusammengekommen. Am Sonntag wurde das siebenköpfige Präsidium in einem Gottesdienst eingesegnet. Präsident der 27. Landessynode ist erneut der 54-jährige Jurist Otto Guse.

Der gebürtige Düsseldorfer lebt seit 1993 im sächsischen Vogtland. Er stand bereits der 26. Landessynode vor. Am Sonnabend hatten ihn die Synodalen mit 74 von 77 gültigen Stimmen gewählt.

Guse sagte in einem Gespräch mit dem epd, angesichts der demografischen Entwicklung und damit verbundener sinkender Mitgliederzahlen in den Gemeinden werde sich die neue Synode unter anderem mit den kirchlichen Berufsfeldern Pfarrer, Kantor und Gemeindediakon beschäftigen müssen. "Das starre System muss an moderne Verhältnisse angepasst werden", fügte er hinzu. Eine Möglichkeit sei etwa, die Aufgaben des Kirchenmusikers mit denen des Diakons in einer Person zu verknüpfen.

Neue Vizepräsidenten sind die Pirnaer Superintendentin Uta Krusche-Räder und die Historikerin Bettina Westfeld (Dresden). Zum neuen Präsidium gehören außerdem der Annaberger Ingenieur Frank Seidel, die Oberin der Dresdner Diakonissenanstalt, Esther Selle, sowie der Rechtsanwalt Christoph Apitz (Oelsnitz) und die Leipziger Pfarrerin Barbara Lötzsch.

Zum Abschluss der Tagung am Sonntagnachmittag traten die Mitglieder der Ausschüsse erstmals zusammen und wählten ihre Vorsitzenden. Ferner bestätigte der Wahlprüfungsausschuss, die Wahl der Mitglieder der Synode sei ordnungsgemäß verlaufen und damit gültig. Anfang des Jahres waren 60 von ihnen in den Kirchgemeinden gewählt und 20 von der Kirchenleitung berufen worden. Die Wahlbeteiligung lag bei 85 Prozent.

Eine der ersten großen Aufgaben der neuen Synode wird - neben der weiteren Konsolidierung des Haushaltes und dem Fortsetzen der Strukturreform - im Frühjahr 2015 die Wahl des neues Landesbischofs sein. Jeder der 80 Synodalen ist Präsident Otto Guse zufolge berechtigt, einen Vorschlag zu machen. Die sächsische Kirchenleitung kann drei Kandidaten-Namen benennen. Der amtierende Landesbischof Jochen Bohl feiert im Frühjahr 2015 seinen 65. Geburtstag. Nach den gesetzlichen Regelungen der Landeskirche tritt er danach in den Ruhestand.

Mehr als die Hälfte (42 Personen) der insgesamt 80 Mitglieder arbeiten erstmals in der Synode mit. Die meisten Mitglieder (59 Personen) sind zwischen 40 und 59 Jahre alt. 28 weibliche Synodale wurden gewählt oder berufen, vorher waren es 20 Frauen.

Ins Präsidium haben die Synodalen eine Befürworterin und einen Kritiker der Öffnung von Pfarrhäusern für Homosexuelle ins Präsidium gewählt. In der neuen Synode sitzen 13 Vertreter aus Gemeinden, deren Kirchenvorsteher eine Erklärung gegen eine Öffnung der Pfarrhäuser unterzeichneten. Vier Synodale vertreten eine liberale Position. Sie hatten sich in einer Erklärung für mehr Offenheit und die Segnung homosexueller Paare eingesetzt. Die Mitglieder der neuen Synode vertreten 754.000 Mitglieder in 728 evangelischen Kirchgemeinden.

Quelle: epd