Glaubenswandel in Pommern Tagung zum 875. Todestag von Bischof Otto von Bamberg

24.06.2014 · Greifswald.

Der 875. Todestag des "Apostels der Pommern", Bischof Otto von Bamberg (um 1060-1139), ist Anlass für eine Tagung in Greifswald. Wie die Universität Greifswald mitteilte, werden dazu von Freitag bis Sonntag (27. bis 29. Juni) rund 50 Wissenschaftler und interessierte Personen aus Deutschland, Polen und benachbarten Ländern erwartet. Die Konferenz "Bischof Otto von Bamberg in Pommern - historische und archäologische Forschungen zum Glaubenswandel des 12. Jahrhunderts" wird vom Historischen Institut der Universität Greifswald in Zusammenarbeit mit der Historischen Kommission für Pommern und der Arbeitsgemeinschaft für pommersche Kirchengeschichte ausgerichtet.

Otto von Bamberg schuf bei seinen beiden Pommernreisen in den Jahren 1124/25 und 1128 die Grundlage für das Christentum in dem bis dahin noch weitgehend heidnischen Gebiet beiderseits der Odermündung. Über seine Fahrten, bei denen er mehrfach in Lebensgefahr geriet, wird in mehreren Lebensbeschreibungen des 12. Jahrhunderts informiert. Sie bieten eine Fülle an Details zur Praxis und zum Ablauf der Mission im hohen Mittelalter und sind eine einmalige Quelle zu den Kulturverhältnissen in einem spätslawischen Siedlungsgebiet.

Zunehmend tragen archäologische Forschungen an den von Otto besuchten Orten zwischen Belgard (Bialogard) und Demmin zur Kenntnis der damaligen Ereignisse bei. Ausgrabungen ermöglichen eine Rekonstruktion der slawischen Burgstädte, in denen Otto predigte und Massentaufen durchführte. Die Forschungen beleuchten Lage und Gestalt der von Otto gegründeten Kirchen, geben Hinweise zu den von ihm zerstörten Tempeln und zur Identifikation der schriftlich genannten Reisestationen. Der Bischof starb am 30. Juni 1139.

Quelle: epd