Beihilfe zum Mord Ehemaliger KZ-Sanitäter in MV inhaftiert
19.03.2014 · Schwerin/Neubrandenburg.In Mecklenburg-Vorpommern ist am Montag ein ehemaliger SS-Sanitäter in Untersuchungshaft genommen worden, der mutmaßlich vor 70 Jahren bei der Ermordung von KZ-Häftlingen mitgeholfen haben soll. Gegen den 93 Jahre alten Beschuldigten aus der Region Neubrandenburg bestehe der Verdacht der Beihilfe zum Mord in einer Vielzahl von Fällen, teilte die Staatsanwaltschaft Schwerin am Dienstag mit. Der Mann soll im September 1944 als SS-Sanitäter im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau tätig gewesen und von April 1940 bis Kriegsende 1945 Angehöriger der Waffen-SS gewesen sein.
Er sei dringend verdächtig, durch seine Tätigkeit den Lagerbetrieb und damit die Vernichtungsaktion unterstützt zu haben, hieß es. In dem Tatzeitraum gingen im KZ Auschwitz-Birkenau acht Gefangenentransporte aus Cadcy (Slowenien), Wien, Westerbork, Lyon, Triest, Berlin, Stutthof (Elsass) und Kaunas ein. Die Menschen wurden gleich nach der Ankunft auf ihre Arbeitsfähigkeit untersucht und im Falle ihrer Arbeitsunfähigkeit in den Gaskammern getötet. So wurden bei diesen Transporten 1.721 Menschen umgebracht. Nach der Durchsuchung seiner Wohnung sei der Beschuldigte von einem Arzt untersucht, dem Haftrichter vorgeführt und inhaftiert worden.
Quelle: epd