Studie Kirchliches Ehrenamt ist in MV Frauensache

07.11.2014 · Greifswald.

Kirchliches Ehrenamt wird in Mecklenburg-Vorpommern vor allem von Frauen geleistet. Laut einer am Donnerstag vorgestellten Studie der Greifswalder Universität engagieren sich 72 Prozent der Frauen und mit 28 Prozent nicht einmal ein Drittel der Männer in ihrer Kirchengemeinde. Besonders hoch ist die Bereitschaft zu kirchlicher Freiwilligenarbeit bei beiden Geschlechtern im Alter von 41 bis 50 Jahren und zwischen 61 und 70 Jahren.

Überraschendes Ergebnis der Studie sei das hohe Potenzial, das es noch für ehrenamtliche Arbeit gebe, so der Theologe Martin Alex. Demnach hätten 26 Prozent der befragten Kirchenmitglieder signalisiert, eine ehrenamtliche Aufgabe übernehmen zu können. Insgesamt gebe es aber mit 50 Prozent einen deutlich größeren Anteil von Personen, die sich ein Ehrenamt nicht vorstellen können.

Dabei seien es vor allem berufstätige Personen, die zur Übernahme eines kirchlichen Ehrenamts bereit seien. Auch ein kürzlich angetretener Ruhestand, eine familiäre Prägung und eine persönliche Anfrage durch leitende Personen der Kirchengemeinde seien fördernde Faktoren für eine Bereitschaft. Als konkrete Hinderungsgründe nannten die Befragten vor allem mangelnde Zeitreserven und ausbleibendes Anfragen der Gemeinde.

Insgesamt unterscheidet sich kirchlich gebundenes Ehrenamt in ländlichen Räumen nicht wesentlich von dem in anderen Regionen, so ein Fazit der Untersuchung. Unter dem Titel "Daseinsvorsorge und Gemeinwesen im ländlichen Raum" diskutieren Experten noch bis Freitag neue Konzepte für eine Infrastruktur auf dem Land. Weitere Schwerpunkte sind die Gesundheitsversorgung und die Kriminalitätsprävention im ländlichen Raum. Die Besonderheiten ländlicher Räume werden in Greifswald seit 2011 interdisziplinär erforscht.

Quelle: epd