25. Jahrestag des Mauerfalls Propst Sauermann: Mit dem Geschenk der Freiheit verantwortlich umgehen
09.11.2014 · Dömitz.Zum 25. Jahrestag des Mauerfalls feierten evangelische und katholische Christen aus Kirchengemeinden beider Elbseiten am heutigen Sonntag in der Johanneskirche Dömitz gemeinsam einen ökumenischen Dankgottesdienst. In seiner Predigt sagte Propst Dirk Sauermann: „Damals machte sich Luft, was über Jahrzehnte angestaut war an Angst und Kränkung, an Demütigung und Entmündigung und Bevormundung“. Dabei hätten die Mutigen die Zögernden mitgenommen.
Im Rückblick auf die Situation diesseits und jenseits der Elbe vor 25 Jahren erinnerte Dirk Sauermann daran, dass in Dömitz keine Mauer, aber ein Fluss trennte, der ansonsten verbindet. „Wie gut nur, dass Sie hier regelmäßig Brückengottesdienst feiern, das Verbindende stärken und zugleich damit erinnern: Wir halten die Brücken frei untereinander, zueinander frei für Begegnung – ja trotz vieler noch bestehender Unterschiede“, so der evangelische Theologe.
Angesichts des heutigen himmelschreienden Unrechts in der Welt, erinnerte der mecklenburgische Propst, an den Wagemut von damals und fragte: Haben wir sie noch, die Kräfte, den Mut, die Energie, die Lust und die Liebe, etwas zu tun und zu glauben, zu hoffen und zu wünschen, dass sich in dieser Welt die Dinge zum Besseren und Guten wenden lassen können? Haben wir sie noch, die Träume von einer friedlichen und gerechteren Welt? Die Gemeinde rief der mecklenburgische Propst auf: „Machen Sie von der Freiheit Gebrauch, die uns Gott geschenkt hat, mündige Bürger zu werden und dabei behütet zu sein!“
Konkret warb Propst Sauermann darum, Menschen, die auch in den Landkreis Parchim als Flüchtlinge kommen, nicht nur auf-, sondern auch anzunehmen. „Wehren wir allen, die in den Herzen und Köpfen neue ideologische Grenzen, Vorurteile und Hass gegen Fremde, Flüchtlinge, Ausländer… erzeugen“ Denn die Verheißung Gottes auf Frieden und Freiheit „gilt nicht nur uns, die wir sie als eine einmalige Befreiung und Chance für unser Leben gesehen haben“, sagte er wörtlich und fügte hinzu: „Es ist Gott nicht gleichgültig, wie wir mit dem Geschenk der Freiheit und dem Auftrag zur Verantwortung umgehen.“
Quelle: ELKM (cme)