Landeserntedankfest in Neu Kaliß Bischof von Maltzahn: „Achtsamkeit gegenüber der Natur und Mitmenschlichkeit“
05.10.2014 · Neu Kaliß/Schwerin.Zum Abschluss des Landeserntedankfestes in Mecklenburg-Vorpommern wurde am heutigen Sonntag in der St. Johanneskirche zu Neu Kaliß der ökumenische Festgottesdienst mit anschließendem Festumzug gefeiert. Unter dem Motto „Starker Ort mit starken Bauern“ luden Bischof Dr. Andreas von Maltzahn und Christophorus Baumert, Diakon der katholischen Kirchengemeinde Dömitz, zum gemeinsamen Danksagen ein.
Bischof von Maltzahn warb in seiner Predigt entschieden für ein Umdenken bei aktuellen gesellschaftlichen Fragen: „Achtsamkeit gegenüber der Natur und Mitmenschlichkeit – das ist der Segen, den Menschen weitergeben sollen.“ Sich satt essen zu können nach der Mühe eines Jahres, sei in vielen Teilen der Welt nicht selbstverständlich. Das habe nichts mit Schicksal zu tun, so der Bischof: „Verantwortlich für die Klimakrise sind wir Menschen.“. Gerade in den reichen Ländern gebe es in vielen Bereichen ein Zuviel an Kohlendioxidausstoß, Energieverbrauch oder Fleischkonsum: „Viele Nationen schauen auf uns.“ Darum müsse die Energiewende gelingen, mahnte von Maltzahn: „Noch haben wir es in der Hand. Aber wir müssen jetzt umsteuern.“ Der Bischof weiter: „Stellen wir uns diesem Weg, auch wenn er uns etwas kostet!“ Die Nordkirche habe diesen Weg bereits eingeschlagen: „Bis 2050 wollen wir den Energieverbrauch unserer Kirche klimaneutral gestalten.“
Zu einer guten Ernte und einem menschlich reichen Leben zählt der Bischof auch die Gastfreundschaft gegenüber den Flüchtlingen, die nach Mecklenburg-Vorpommern kommen: „Manche der Älteren wissen aus eigener Erfahrung: Man verlässt seine Heimat nur aus Not.“ Auch die Mutter des Bischofs sei ein Flüchtlingskind und auf ein offenes, gastfreundliches Herz angewiesen gewesen, erinnerte von Maltzahn und plädierte für ein gutes Miteinander: „Lassen wir uns nicht von falschen Ängsten gefangen nehmen! Widerstehen wir denen, die politischen Nutzen aus der Angst ziehen wollen!“ Vielmehr gelte: „Empfangen und geben, geben und empfangen – das ist der natürliche Atem des Lebens. In den Worten des Hebräerbriefes: Vergesst nicht, Gutes zu tun und mit anderen zu teilen; denn das sind die Opfer, die Gott gefallen.“
Quelle: Nordkirche
Predigt von Bischof von Maltzahn beim Landeserntedankfest in Neu Kaliß