Ökumenischen Stadtgottesdienst auf dem Schweriner Markt Bischof von Maltzahn: Aufmerksam zuhören und für die Sorgen anderer da sein

Von Christian Meyer

Ökumenischen Stadtgottesdienst auf dem Schweriner Markt

© ELKM/C. Meyer

14.09.2014 · Schwerin. Beim Ökumenischen Stadtgottesdienst in Schwerin sangen und feierten rund 600 evangelische und katholische Christen am Sonntag gemeinsam auf dem Markt - direkt am Fuße des Domes und des Rathauses der Landeshauptstadt. „Komm, sag es allen weiter…“ – unter diesem Motto stand das Programm. Zugleich eröffnete der Freiluftgottesdienst die bischöfliche Besuchswoche in der Kirchenregion Schwerin-Stadt.

Im Blick auf Jesus, der die Jüngerinnen und Jünger direkt zu den Leuten gesandt hatte, fragte Bischof Dr. Andreas von Maltzahn in seiner Predigt, was dies für die heutigen Christen in Schwerin heißen könnte. Beispielsweise, „da zu sein für Kinder, denen es an Zuwendung fehlt! Die jemanden brauchen, der mal richtig zuhört oder ihnen etwas Warmes kocht oder ihnen hilft, die Schule zu schaffen.“

Ebenso könne dies heißen, „bei Menschen zu sein, die aufgegeben haben“. Denn Gefühle der Entmutigung und Überforderung seien weiter verbreitet, als man denke, so der Bischof. Er rief die Gottesdienstgemeinde auf dem Markt dazu auf: „Helfen wir mit, dass Menschen wieder entdecken, wie kostbar und wertvoll sie sind! Stehen wir ihnen bei, dass sie wieder Hoffnung für ihr Leben entwickeln!“ In diesem Zusammenhang erinnerte Andreas von Maltzahn an das Engagement und an Angebote von Schweriner Kirchengemeinden, der Evangelische Jugend, von Caritas und Diakonie.

Darüber hinaus ermunterte Bischof von Maltzahn, Jugendliche und Internet-Kundige, in den neuen sozialen Netzwerken aktiv zu sein: „Es ist doch verrückt: In den Chatrooms und Gesprächsportalen bilden sich regelrechte Netz-Gemeinden, in denen teilweise tiefgehende Fragen erörtert werden und Lebenshilfe geleistet wird – und wir sind nicht dabei!“ Auch an diesem Ort, der für viele wirklicher sei als die reale Welt, brauche es „Christenmenschen, die aufmerksam zuhören und für die Sorgen anderer da sind“.

Nach dem Gottesdienst konnten sich die Besucher an Ständen zur Mittagszeit stärken und ins Gespräch miteinander kommen. So luden beispielsweise haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende der katholische St. Anna-Gemeinde, der jüngst eröffneten ökumenischen Bahnhofsmission oder des Straßensozialprojektes „Volxmobil“ der evangelischen Petrusgemeinde ein.


Die Predigt von Bischof von Maltzahn finden sie hier