Flüchtlingsschicksale als Mahnung Propst Gerd Panknin sprach auf Ostpreußentreffen in Rostock
29.09.2014 · Rostock.Am Sonnabend (27. September) fand in Rostock das Landestreffen des Landesverbands Mecklenburg-Vorpommern der Landsmannschaft Ostpreußen statt. Gerd Panknin, Propst der Propstei Demmin im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis, dessen Familie ihre Wurzeln in Ostpreußen hat, hielt auf dem Treffen in der Stadthalle Rostock die Andacht.
Glaube macht Mut
In seiner Predigt erinnerte Gerd Panknin an das Leid der Fluchtgeneration, die sich aber durch den Glauben an Gott ihre unerschütterliche Lebensfreude, ihre Offenheit und ihre Kraft bewahrt habe. Ihr Beispiel mache uns als Christen Mut, gegen manche Widerstände, Unzulänglichkeiten, auch Ungerechtigkeiten und Enttäuschungen anzugehen, weil wir wissen, wofür wir leben, woher wir kommen und wohin wir gehen, so Gerd Panknin, der den 73. Psalm zitierte: „Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand und leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an.“
Mitgefühl für heutige Flüchtlinge
Das „Dennoch“ des Psalmbeters sei als „Dennoch“ unseres Glaubens Kraftquelle und Programm zugleich, sagte Gerd Panknin. „Dieses ‚Dennoch‘ lässt uns heute leben, das Gestern nicht vergessen und an das Morgen glauben. Denn, was ich heute säe, werde ich morgen ernten. Heute wie damals schauen wir auf das, was wir in den Boden des Lebens aussäen: Ist es Freude oder Ärger? Ist es Fremdenhass oder ist es Verständnis für den anderen, dem heute die Heimat genommen wurde, und der dennoch nicht aufgibt?“ Mit diesen Worten stellte Gerd Panknin die Verbindung her zwischen dem Schicksal der Flüchtlinge aus Ostpreußen und dem heutiger Flüchtlinge und machte so deutlich, wie sich die aus Ostpreußen stammenden Mecklenburger und Vorpommern aufgrund ihrer eigenen Erlebnisse in besonderer Weise das Mitgefühl für aktuelle Flüchtlingsschicksale bewahrt haben. Die Erfahrungen der Flucht aus Ostpreußen seien uns in Bezug auf heutige Flüchtlinge Mahnung und Verpflichtung zugleich, so Gerd Panknin.
Quelle: PEK (sk)