Ludwigslust Gedenken zum 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Wöbbelin

29.04.2015 · Ludwigslust.

An das Leiden der Opfer des Konzentrationslagers Wöbbelin (bei Ludwigslust) wird in dieser Woche in Gedenkveranstaltungen an verschiedenen historischen Orten erinnert. Bereits am Donnerstag (30. April) werden Überlebende des KZ und der Todesmärsche von Sachsenhausen und Ravensbrück zu Zeitzeugengesprächen an Schulen in Ludwigslust, Hagenow, Parchim und Rastow erwartet, teilten die Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin mit.

Am Freitag (1. Mai, 13.30 Uhr) wird zu einer Gedenkveranstaltung in Sülstorf eingeladen, wo vom 13. bis 15. April 1945 ein Zug mit fast 4.500 Häftlingen aus dem KZ Helmstedt-Beendorf (bei Magdeburg) auf einem Abstellgleis stand. Allein in diesen drei Tagen starben in Sülstorf fast 300 Häftlinge. Ebenfalls am 1. Mai (17 Uhr) wird auf dem Ehrenfriedhof in Wöbbelin in Anwesenheit der Mecklenburger Künstlerin Dörte Michaelis eine neue Denkmalanlage mit 82 Namenssteinen eingeweiht. Dabei handelt es sich um Opfer, die vom 17. Februar bis 24. März 1945 starben und 1951 auf den Ehrenfriedhof umgebettet wurden.

Am Sonnabend (2. Mai) gibt es nach einem ökumenischen Gottesdienst (10 Uhr) in der evangelischen Stadtkirche Ludwigslust ein stilles Gedenken am Ludwigsluster Ehrenfriedhof an der Gedenkstätte "Am Bassin". Danach ist ab 12 Uhr die zentrale Gedenkfeier in Wöbbelin geplant. Sprechen werden der Schweriner Bildungsminister Mathias Brodkorb, Landrat Rolf Christiansen (beide SPD) und der ehemalige Häftling Janusz Kahl aus Polen.

Das Außenlager Wöbbelin des KZ Neuengamme wurde erst im Frühjahr 1945 errichtet und existierte zehn Wochen. Am 2. Mai 1945 erreichten amerikanische Soldaten Ludwigslust und befreiten auch das KZ Wöbbelin. Am Tag der Befreiung kamen dort Frauen an, die sich auf einem Todesmarsch vom KZ Sachsenhausen befanden. An die Namen der Opfer erinnert seit 2005 der Gedenkplatz am ehemaligen Lagergelände des KZ Wöbbelin.

Quelle: epd