Wechsel in die EKD-Spitze Bischöfin Fehrs verabschiedete Propst Gorski
31.08.2015 · Hamburg.Horst Gorski (58), seit 16 Jahren Propst in Hamburg-Altona, ist am Sonntag von Bischöfin Kirsten Fehrs aus Hamburg verabschiedet worden. Am 1. September tritt er seine neuen Ämter in der Kirchenspitze in Hannover an. Als Leiter des Amtes der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) wird er zugleich Vizepräsident des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
"Es ist eine gute Zeit gewesen mit Horst Gorski", sagte die Bischöfin vor über 500 Gottesdienstbesuchern in der Blankeneser Kirche. "Segensreich, reich an Arbeit und reich an Gelungenem." Als Vorsitzender der Theologischen Kammer habe Gorski "das geistliche Fundament" der 2012 gegründeten Nordkirche mitgebaut. Seine "kluge und diplomatische Vorarbeit" habe dazu beigetragen, dass die Nordkirche als erste lutherische Kirche die Barmer Theologische Erklärung unter ihre Bekenntnisse aufgenommen hat, sagte Fehrs.
In der EKD-Zentrale leitet Gorski als Vizepräsident künftig die Hauptabteilung Öffentliche Verantwortung. Dazu gehören neben Grundsatzfragen öffentlicher Verantwortung auch die Themen Migration und Integration, Lebens- und Umweltschutz sowie Sozial- und Gesellschaftspolitik. Zusammen mit Oberkirchenrat Thies Gundlach kommen damit zwei der drei EKD-Vizepräsidenten aus Hamburg.
Der gebürtige Hamburger war bereits nach seinem Studium in Hamburg und Wien drei Jahre lang Referent im Kirchenamt der EKD in Hannover. 1985 promovierte er über die Mariologie Martin Luthers, danach folgten 14 Jahre Pfarramt in Hamburg-Wilhelmsburg und in Iserbrook. Seit 1999 ist Gorski Propst im Kirchenkreis Altona.
Er engagierte sich für Flüchtlinge und Migranten, arbeitete zum Thema "Ethos der Mitgeschöpflichkeit" und feierte regelmäßig Tiergottesdienste. Zeit für seine Konzertgitarre hat er viel zu wenig, aber dafür liest er viel. Nach dem Besuch einer Partnergemeinde in Tansania (Ostafrika) lernte er Anfang der 90er Jahre Kisuaheli (Swahili), weil er sich direkt mit den Menschen unterhalten wollte.
Trotz seines Leitungsamtes fühle er immer noch eine große Nähe zur Gemeindearbeit, sagte Gorski vor seinem Abschied. So ließ er sich im vorigen Jahr für drei Monate von seinem Leitungsamt beurlauben (Sabbatical), um als Gemeindepastor im mecklenburgischen Ostseebad Rerik zu arbeiten. An einem Sonntag sei nur eine einzige Besucherin in die Kirche gekommen - und bestand darauf, den Gottesdienst zu feiern. "Genau dafür bist Du hier", habe er sich da gedacht und den Gottesdienst begonnen. Exklusiv für die ältere Dame.
Quelle: epd