Medizinische Grundversorgung für 50.000 Menschen Kirchenkreis Mecklenburg bittet um Hilfe für Hospital in Tansania

Helfende Hände gesucht

Pixaboy

04.08.2015 · Rostock.

Der evangelische Kirchenkreis Mecklenburg engagiert sich für die Rettung eines kirchlichen Krankenhauses in Tansania. Das vor fast 45 Jahren eröffnete Gonja Lutheran Hospital in den Süd-Pare-Bergen des afrikanischen Landes müsse dringend saniert und die Ausbildung von qualifiziertem medizinischen Personal unterstützt werden, heißt es im aktuellen Informations-Rundbrief des Kirchenkreises. Etwa 350.000 Euro werden allein für die Sanierung benötigt. Der Kirchenkreis bittet auch um Spenden für die Beschaffung von Medikamenten. Zudem hofft er, dass medizinisches Fachpersonal aus Deutschland durch einen drei- bis sechsmonatigen Aufenthalt in dem Hospital hilft.

Das Gonja Lutheran Hospital nahe der tansanisch-kenianischen Grenze wurde 1971 von einem mecklenburgischen Architekten als 120-Betten-Krankenhaus entworfen, hat wegen finanzieller Engpässe seit etwa 20 Jahren aber nur noch 67 Betten. Es befindet sich im Eigentum der Pare-Diözese, zu der die mecklenburgische Kirche seit den 1970er Jahren partnerschaftliche Kontakte hat. Im Einzugsbereich des Hospitals leben schätzungsweise 50.000 Menschen, vor allem Kleinbauern. Für sie ist das Hospital das einzige gut erreichbare Krankenhaus in der Nähe.

Seit der Eröffnung lebe das Krankenhaus "vor allem von der Substanz", heißt es. Für eine Renovierung oder Instandhaltung reichten die Mittel "auch nicht ansatzweise aus". Gleichzeitig kämpften die wenigen zum Teil schon berenteten Ärzte und Schwestern darum, die medizinische Grundversorgung sicher zu stellen. Das Hospital versorgt jährlich fast 20.000 Patienten ambulant und mehr als 3.000 stationär.

Über die Situation des Gonja-Hospitals soll auch beim elften mecklenburgischen Tansaniatag am 6. September in der Rostocker Petrikirche informiert werden, heißt es. Die Mecklenburgerin Sabine Winkler, die seit 2010 als Projektberaterin in der Pare-Diözese arbeitet, wird anhand von Bildern über ihre Arbeit in Tansania berichten. Der Tansaniatag beginnt um 11 Uhr mit einem Gottesdienst. Nach tansanischem Vorbild sollen anschließend Obst, Gemüse und andere Köstlichkeiten versteigert werden, die während des Gottesdienstes anstelle von Geld als Kollekte gegeben werden.

Quelle: epd