"#heimkommen" Weihnachtsvideo von Edeka rührt Millionen zu Tränen

Clip "#heimkommen" (Screenshot)

01.12.2015 · Hamburg/München. Alleine zu Hause während andere feiern: Einsamkeit an Weihnachten betrifft viele. Edeka thematisiert das in einem Werbevideo und erreicht im Internet ein großes Publikum. Die Theologin Susanne Breit-Keßler findet den Clip gut.

Die Frauenstimme auf dem Anrufbeantworter klingt ein bisschen zerknirscht: "Ich wollte nur kurz anrufen und dir Bescheid geben: Du, wir werden es Weihnachten dieses Jahr wieder nicht schaffen", sagt sie. Dem Opa droht ein einsames Weihnachtsfest. Da greift er zu einem drastischen Mittel: Die Verwandten bekommen rund um die Welt die Nachricht, er sei gestorben. Sie eilen nach Hause. Als sie dort in Trauerkleidung ankommen, treffen sie am festlich gedeckten Esstisch auf den lebendigen Opa. "Wie hätte ich euch denn sonst alle zusammenbringen sollen?", fragt er nur.

Mit diesem Werbevideo hat Edeka im Internet einen Hit gelandet. Bis zum Montagabend wurde der Clip "#heimkommen" mehr als 6,7 Millionen Mal auf YouTube abgerufen. Unter dem Hashtag #heimkommen kommentierten zahlreiche Nutzer auf Twitter den Film, auf Facebook wurde er mehr als 400.000 Mal geteilt.

"Die Besinnlichkeit der Weihnachtstage ist in der Schnelllebigkeit der heutigen Welt von unveränderter Bedeutung", sagte eine Edeka-Sprecherin. "Edeka möchte darauf aufmerksam machen, die kostbare Zeit, vor allem zu Weihnachten, mit Familie und Freunden zu verbringen und dabei das Leben gemeinsam zu genießen."

Eine Predigt im Kleinen

Die evangelische Theologin Susanne Breit-Keßler findet den Weihnachtsclip gut. "Das Video ist außerordentlich anrührend und bewegend. Als ich es das erste Mal angesehen habe, sind mir die Tränen gekommen", sagte die Regionalbischöfin des Kirchenkreises München und Oberbayern. "Es ist eine Predigt im Kleinen, denn es ruft zu Menschlichkeit und Warmherzigkeit an Weihnachten auf. Es ist gut, dass Edeka das thematisiert."

Edeka habe mit dem Film wohl richtig einen Nerv getroffen: "Beide Seiten der Geschichte betreffen heute sehr viele Menschen. Manche sind einsam, andere sind zu beschäftigt, um sich um menschliche Beziehungen zu kümmern", erläuterte Breit-Keßler. "Das ist ein modernes Phänomen: Früher war es selbstverständlich, Feste gemeinsam mit der Familie zu feiern. Viele Menschen meinen es gar nicht böse, aber sie schaffen es im Alltag nicht, Liebe und Freundschaft zu pflegen." Dabei verpassten sie das Wesentlich im Leben: "Das Video zeigt es am Schluss: Sie verpassen das, was ihnen selbst gut tut."

Quelle: epd