Professor Klie: "Hauch von Exklusivität" In Rostocker Uni-Kirche sollen Ehrenbegräbnisse möglich werden

In der Rostocker Universitätkirche ist ein Kolumbarium geplant.

© kirche-mv.de/D. Vogel

13.02.2015 · Rostock.

Exklusives Begräbnis gegen großzügige Spende: Die Universität Rostock will einen neuen Weg gehen, um Gelder zum Erhalt ihrer Kunstschätze einzuwerben. In der einzigen Universitätskirche Ostdeutschlands, der 745 Jahre alten Rostocker Universitätskirche, sollen bald Ehrenbegräbnisse für Mitarbeiter der Hochschule in besonderen Funktionen möglich werden. Dafür erarbeitet Thomas Klie, Theologieprofessor und ehrenamtlicher Universitätsprediger, derzeit die Friedhofsordnung.

Die Universität erwarte für eine Beisetzung im geplanten Kolumbarium "eine erkennbare Spende" zum Erhalt der universitären Kunstschätze, sagte Klie. Diese Art der Bestattung habe "den Hauch von Exklusivität" und solle nicht zum Nulltarif zu haben sein. Ein Kolumbarium ist ein oberirdisches Bauwerk oder Gewölbe, in dem Urnen oder Särge aufbewahrt werden.

Bereits im Mittelalter wurden Tote in der Rostocker Klosterkirche, die seit 1899 Unikirche ist, bestattet. Es gibt dort viele Nonnengräber. Zuletzt wurde 1489 der Gelehrte Heinrich Schone, Professor der Theologie und Rektor der Uni Rostock, begraben. Im Güstrower Staatskirchenvertrag von 1994 wurde besiegelt, dass der jeweilige Professor für Praktische Theologie für die Kirche zuständig ist. Er hat darauf zu achten, dass sich Veranstaltungen mit der Würde des sakralen Raumes und den Interessen der Universität vereinbaren.

In dem viel genutzten Kirchenraum werden heute Studenten oder ihre Kinder getauft. Uni-Mitarbeiter lassen sich hier trauen, universitäre Urkunden werden überreicht sowie Theologie-Seminare, Gastvorträge, Ehrungen und Konzerte veranstaltet.

Quelle: epd/kmv