Domgemeinde Güstrow Barlachs "Schwebender" kehrt aus London zurück
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Die berühmte Bronze-Figur "Der Schwebende" von Ernst Barlach (1870-1938) ist in London von mehr als 100.000 Menschen besichtigt worden. Die Leihgabe mit dem Antlitz der Zeichnerin Käthe Kollwitz war Teil der Ausstellung "Germany: Memories of a Nation" über deutsche Geschichte und Kultur vom 16. Oktober 2014 bis Sonntag (25. Januar), teilte die Güstrower Ernst-Barlach-Stiftung mit. In dieser Woche erfolgen Abbau und Rücktransport des "Güstrower Ehrenmals". Voraussichtlich am Freitag (30. Januar) wird die Figur dann wieder ihren angestammten Platz im Güstrower Dom einnehmen.
Die Londoner Ausstellung habe "ein unerwartetes Interesse bei den britischen Besuchern" an Deutschland und seiner kulturellen Geschichte geweckt, erklärte die Stiftung. Unter den herausragenden Kunstwerken aus deutschen Sammlungen bildete Barlachs "Schwebender" den Höhepunkt und zugleich den Abschluss der Schau. "Nicht nur unsere Erwartungen, sondern auch die Erwartungen der verantwortlichen Kuratoren des Britischen Museums sind weit übertroffen worden."
Aus Sicht der Barlach-Stiftung hat die Londoner Schau das Bild der Deutschen in Großbritannien differenziert dargestellt und "eine neue Sicht auf uns bewirkt". Dass eines der wichtigsten Werke Ernst Barlachs aus der Güstrower Sammlung dazu beitragen konnte, wertete Stiftungsgeschäftsführer Volker Probst "als großen internationalen Erfolg". Barlach-Stiftung, Domgemeinde und die Stadt Güstrow hofften darauf, "dass das Interesse an unserer Stadt im Herzen Mecklenburgs auch bei unseren britischen Nachbarn geweckt ist".
Bei der Figur "Der Schwebende" handelt es sich um den Drittabguss des Originals von 1927. Das Original, angefertigt als Mahnmal für den Ersten Weltkrieg, hatten die Nazis im August 1937 im Dom als "entartete Kunst" abnehmen und einschmelzen lassen. Ein Zweitguss überstand den Krieg versteckt in der Lüneburger Heide. Er hängt heute in der Antoniterkirche in Köln. Ein dritter Abguss wurde 1953 für den Güstrower Dom angefertigt, der vierte hängt seit 1987 auf Schloss Gottorf in Schleswig-Holstein.
Quelle: epd