Denkanstoss Pastor Jeremias an "MVgida"-Anhänger: "Lass uns über deinen Frust reden"
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Auf ungewöhnliche Weise hat der Rostocker Pastor Tilman Jeremias "vernünftige MVgida-Anhänger" zum Gespräch eingeladen. "Lass uns über deinen Frust reden", schreibt er in einem offenen Brief in der "Ostsee-Zeitung". Es habe doch keinen Sinn, sich in zwei Demozügen gegenüberzustehen und sich anzubrüllen. Er könne den Frust verstehen, dass "Politiker ihr Ding machen und es ihnen egal ist, dass du abgehängt bist". Man müsse darüber reden, was man besser machen könnte in diesem Land. Jeremias: "Ich koch schon mal Kaffee."
Die Demonstranten sollten ihre Wut nicht an den Flüchtlingen auslassen, appelliert der Pastor. "Sie sind um ihr Leben gerannt hierher, haben nichts als das, was sie auf dem Leib tragen, und sind voller Angst." Jeremias: "Die sind Opfer genug. OK?". Keiner müsse das christlich-jüdische Abendland beschwören. Heute würden Christen und Muslime voller Respekt miteinander sprechen und sich nicht mehr bekämpfen.
Er könne verstehen, dass Menschen Angst vor dem Terror der Islamisten habe, schreibt Jeremias. "Das geht mir genauso." Für den Terror seien ein paar "abgedrehte Spinner" verantwortlich, aber nicht vier Millionen Muslime in Deutschland. Eine Bitte äußert der Pastor am Ende des Briefs: "Lauf das nächste Mal nicht mehr mit den Nazis mit. Da passt du überhaupt nicht dazwischen. Komm lieber zum Gespräch."
Quelle: epd