26 Familien verließen im 19. Jahrhundert den Klützer Winkel Von Klütz nach Neuseeland
Von Marion Wulf-Nixdorf
09.01.2015 · Klütz. Eine weite Reise haben sich Klützer Gemeindemitglieder im neuen Jahr vorgenommen: Sie wollen nach Neuseeland fahren und die dortige deutsche Gemeinde besuchen.
Unter den vielen, die 1844 in Hamburg St. Pauli ein Segelschiff bestiegen und sich aufmachten, um ein besseres Leben als im damals kargen Mecklenburg zu finden, waren auch 26 Familien aus Klütz und Tarnewitz, Elmenhorst, Weltzin und anderen kleinen Orten der Gegend. Es gibt eine Liste mit den Namen dieser Familien, von der sie eine Kopie aus Neuseeland erhalten hat, erzählt die Klützer Gemeindepastorin Pirina Kittel. Die Familien seien mehrere Monate auf See unterwegs gewesen, bevor sie neuseeländischen Boden betreten konnten. Dort trafen sie auf Einheimische, die Maori, die gebildet und selbstbewusst, eine gute Nachbarschaft mit den Neuankömmlingen versuchten.
Die Mecklenburger suchten sich Land, bebauten es, gründeten Siedlungen, bauten 1864 eine Kirche aus Kahikatea- Holz. Die hielt leider nicht lange, sie fiel dem Holzwurm zum Opfer wie viele andere Gebäude auch. Schon 1905 weihten die Mecklenburger in ihrer neuen Heimat eine neue Kirche ein.
Die Nachfahren der Auswanderer besuchen die Heimat ihrer Vorfahren fast jedes Jahr – nun sind die Klützer zu einem Gegenbesuch eingeladen. „Vom 23. Oktober bis 15. November besuchen wir die deutsche Gemeinde in Sarau in Neuseeland, heute heißt der Ort Upper Moutere“, erfahren wir von Pirina Kittel. Untergebracht werden die Klützer in privaten Quartieren. Wenn sich elf Personen angemeldet haben, findet die Reise statt. Neben dem Gemeindebesuch wird es ein touristisches Programm geben.
Wer Interesse hat aus anderen Gemeinden mitzufahren, melde sich umgehend bei Pastorin Kittel in der Kirchengemeinde Klütz, Boltenhagen, Bössow, Predigerstraße 8, 23948 Klütz; E-Mail: kluetz@elkm.de. Am 12. Januar findet um 19 Uhr im Pfarrhaus in Klütz ein organisatorisches Vortreffen statt.
Quelle: Mecklenburgische und Pommersche Kirchenzeitung Nr. 02/2015