Trennung von Theaterleitung und Vorstand Neustart soll Jüdisches Theater in Rostock retten

30.07.2015 · Rostock.

Für das vom Aus bedrohte Rostocker Jüdische Theater "Mechaje" zeichnet sich offenbar eine Lösung ab. Wie die in Rostock erscheinende "Ostsee-Zeitung" (Mittwochausgabe) berichtet, soll mit einem neuen Vereinsvorstand und einem umfassenden Sanierungskonzept die Insolvenz abgewendet werden. "Wir haben eine strikte Trennung von Theaterleitung und Vorstand vorgenommen", sagte die neue Vorsitzende Sybille Bachmann.

Laut Bachmann lebt das Theater derzeit von Angespartem und erhält keine Fördermittel von Stadt und Land. Die neue Vereinsspitze will noch einmal mit den Zuwendungsgebern sprechen. Die Zahlung von 45.000 Euro geplanter Fördermittel steht noch aus. Stadt und Land hatten dem Verein eine nicht ordnungsgemäße Geschäftsführung sowie lückenhafte Anträge und Abrechnungen vorgeworfen.

Das "Mechaje" wurde 1997 von jüdischen Zuwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion gegründet. Es ist das einzige jüdische Theater in Mecklenburg-Vorpommern. 2007 erhielt es den mit 10.000 Euro dotierten Kulturpreis des Landes. Nach eigenen Angaben hat das Theater in Rostock monatlich etwa vier Auftritte. Hinzu kommen Gastspielreisen. "Mechaje" ist das jiddische Wort für "Vergnügen und Freude des Lebens".

Quelle: epd