Caritas/Diakonie Ökumenischer Hospiztag zum Thema Sterbehilfe: „Lehre uns bedenken, …“

Von Jörg Fiedler und Gerda Voss

26.06.2015 · Teterow. Unter dem Motto "Lehre uns bedenken auf das wir klug werden“ (Psalm 90) fand in Teterow der diesjährige Hospiztag für ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Hospizdiensten von Caritas und Diakonie in Mecklenburg-Vorpommern statt. Über siebzig Frauen und Männer sind der Einladung gefolgt, sich dem viel diskutierten Thema der „Sterbehilfe“ in den verschiedenen Facetten anzunähern.

Weihbischof em. Norbert Werbs eröffnete den Tag mit geistlichen Impulsen in einem gemeinsamen Gottesdienst. Pastor Michael Brems, Beauftragter für die Krankenhausseelsorge der Nordkirche, fasste in seinem Referat die derzeitige öffentliche Diskussion zur „Sterbehilfe“ zusammen. Dabei schöpfte er aus den Erfahrungen seiner seelsorgerlichen Tätigkeit.

„Immer wieder begegnet den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Hospizdiensten das Thema des vorzeitigen Abschiednehmens vom Leben. Das wirft weitere Fragen in uns auf: Was steht hinter dem Wunsch, das Leben zu beenden? Wer trägt welche Verantwortung? Ist es richtig, jetzt ein Gesetz zu verabschieden, das die Sterbehilfe regelt? – Fragestellungen, die wir mit diesem Tag in den Fokus gerückt haben“, so Jörg Fiedler, Referent für Pflegedienste und Hospizarbeit bei der Caritas Mecklenburg e. V.

Gerda Voss, Referentin für Hospizarbeit beim Diakonischen Werk Mecklenburg-Vorpommern e. V. ergänzt: „Wir wollten an diesem Tag über das Leben und Sterben ins Gespräch kommen und dabei die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung und die eigene Verantwortung in den Blick nehmen. Das ist im Rahmen der verschiedenen Gesprächskreise und einer Podiumsdiskussion sehr gut gelungen“.

"Ohne miteinander zu reden und die Vorstellungen über das eigene Sterben zu teilen, kann auch die beste Patientenverfügung nicht sicherstellen, dass am Lebensende alles so abläuft, wie ich es mir heute vorstelle", so der Impuls der leitenden Oberärztin des Palliativzentrums Schwerin, Barbara Annweiler. Ein ganz besonderes Dankesgeschenk bereitete das Ensemble „KONsonamus“ aus Schwerin den Ehrenamtlichen zum Abschluss des Tages mit seinen Liedern aus der Renaissance.

An 12 Orten in Mecklenburg Vorpommern sind Hospizgruppen im Auftrag von Caritas und Diakonie für die Menschen in der jeweiligen Region tätig und haben 2013 mit ca. 300 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen 905 schwerstkranke und sterbende Menschen begleitet. In ganz Mecklenburg-Vorpommern haben sich mittlerweile 21 Hospizdienste und -vereine und sieben stationäre Hospize gegründet, in denen ungefähr 600 Menschen ehrenamtliche Begleitung versehen, die seit dem Beginn der Hospizbewegung mit ihrem Engagement das Bewusstsein dafür, dass Sterben ein Teil des Lebens ist, stärken.

Caritas und Diakonie veranstalten seit über zehn Jahren den ökumenischen Hospiztag für alle, die sich für diese Arbeit engagieren. Wer Interesse hat, sich für die Hospizarbeit ausbilden zu lassen und in einem ambulanten Hospizdienst mitzuarbeiten, kann sich unter der folgenden Telefonnummer melden: 0385 59179-25 (Caritas).

Quelle: DWMV